Detroit. .

Ed Whitacre will General Motors dauerhaft lenken. Der Verwaltungsratschef übernimmt endgültig auch den Vorstandsvorsitz des Opel-Mutterkonzerns. Whitacre galt als schärfster Gegner eines Opel-Verkaufs an Magna.

Der als Interimschef angetretene General-Motors-Manager Ed Whitacre will den Opel-Mutterkonzern dauerhaft lenken. Der 68-Jährige teilte am Montag mit, er wolle mindestens zwei Jahre lang Verwaltungsrats- und Vorstandsvorsitzender in Personalunion bleiben. Der Texaner hatte den Vorstandsvorsitz am 1. Dezember zunächst vorläufig von Fritz Henderson übernommen, der nach nur acht Monaten zurücktrat. Whitacre hatte damals erklärt, General Motors wolle international nach einem neuen Vorstandschef suchen.

Der Verwaltungsrat, den Whitacre bereits seit Juli leitet, habe nun aber entschieden, «dass dieses Haus Stabilität braucht», sagte der 68-Jährige am Montag. «Mehr Unsicherheit können wir nicht gebrauchen.» Der General-Motors-Chef bekräftigte ferner, dass der in der Wirtschaftskrise schwer gebeutelte Konzern die von der US-Regierung und Kanada gewährten Milliarden-Darlehen spätestens im Juni zurückzahlen werde. Möglicherweise könnten die Kredite im Umfang von insgesamt 8,1 Milliarden Dollar sogar früher getilgt werden, sagte Whitacre. «Das wird ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zurück zur Rentabilität.»

Bremser bei Opel-Verkauf

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt als Verwaltungsratschef hatte Whitacre dem GM-Managements kräftig dazwischengefunkt. Nur mit Mühe gelang es damaligen Vorstandsvorsitzenden Henderson Anfang September nochmals, ein Votum des Verwaltungsrats für den Verkauf von Opel an den Zulieferer Magna zu erhalten.

Schon damals galt Whitacre als wichtigster Bremser. Als Anfang November erneut über den Verkauf des deutschen Autobauers abgestimmt werden musste, hatte sich die Mehrheit im Sinne Whitacres gedreht. Er überließ es Henderson, sich anschließend für den Kurswechsel in Sachen Opel bei der Bundesregierung zu entschuldigen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt galt die Autorität von Henderson als geschwächt.

Der 68-Jährige Whitacre hatte zwischen 1997 und 2007 den US-Telefonmarkt umgekrempelt und die Traditionsfirma AT&T zu einem Kommunikationsgiganten mit knapp 120 Milliarden US-Dollar Umsatz und 310.000 Beschäftigten gemacht. Als Whitacre im Juni 2007 aus dem Amt schied, benannte der Konzern zum Dank die Firmenzentrale in «Whitacre Tower» um. Zudem erhielt er zum Abschied 159 Millionen US-Dollar.