Frankfurt.

Seit Ausbruch der Finanzkrise sind sie heftig umstritten: Bonus-Zahlungen für Bankmanager. Die Deutsche Bank ändert nun ihre Vergütungsregeln. Womöglich ziehen auch andere Institute nach.

Die Deutsche Bank will die Grundgehälter ihrer Mitarbeiter erhöhen und gleichzeitig Bonuszahlungen kürzen. Die festen Gehälter beim größten deutschen Kreditinstitut sollen in diesem Jahr um 10 bis 15 Prozent höher ausfallen als bisher. Unter dem Strich bleibe die Gesamtvergütung stabil, teilte das Unternehmen mit. Die Boni-Praxis der Banken wurde zuletzt scharf kritisiert.

Die von Vorstandschef Josef Ackermann geführte Bank will auch die Praxis abschaffen, den Managern Teile der Bonuszahlungen zu garantieren, womit es sich bei den Boni ohnehin faktisch um ein festes Gehalt handelt. Dem Vernehmen nach soll der Anteil der Boni an der Gesamtvergütung mit dem Aufstieg auf der Karriereleiter zunehmen – von 20 auf 40 Prozent und mehr.

Bankmanager mit vergleichsweise hohem Bonianteil

Die Commerzbank wollte kürzlich die Fixgehälter ihrer Vorstände von 500.000 auf 750.000 Euro anheben, scheiterte damit aber am Widerstand der Bundesregierung. Anders als die Deutsche Bank wird die Commerzbank vom Staat mit Milliarden gestützt.

Auch die Düsseldorfer WestLB überarbeitet derzeit ihr Gehaltsgefüge. Bankchef Dietrich Voigtländer kündigte eine „leistungsorientierte Vergütung“ an, die sich am „langfristigen Erfolg“ orientiere. Voigtländers Gehalt ist derzeit auf 500.000 Euro begrenzt.

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Kienbaum erhalten 98 Prozent der leitenden Angestellten von Privatbanken Tantiemen oder Boni, die im Schnitt 29 Prozent ihres Gehalts ausmachen. In öffentlich-rechtlichen Banken seien es drei Viertel der Führungskräfte, die Boni bekommen. Hier machten die variablen Bezüge im Schnitt 14 Prozent der Gesamtvergütung aus.