München. .
Auch in Krisenzeiten sind Luxusgüter in Deutschland begehrt. Schmuck und Kosmetik verkaufen sich genauso gut oder besser als vor der Wirtschaftskrise - allerdings ist in den teuersten Preissegmenten die Nachfrage zurückgegangen: Luxuskarossen laufen schlechter.
Die Krise hat dem Markt für Luxusgüter wenig anhaben können. Gemessen an seiner Marktgröße liege der deutsche Luxusmarkt weltweit unter den Top drei, heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Rückläufige Entwicklungen im Automobilsegment (minus 15 Prozent) und bei Möbeln (minus 6) seien von Zuwächsen in anderen Bereichen wie Schmuck (plus 2) kompensiert worden.
Champanger, Kosmetik und Modisches krisenfest
«Deutschland ist weiterhin ein hoch relevanter Luxusmarkt mit globalen Spitzenplatzierungen in den meisten Segmenten», sagte Roland-Berger-Experte Philip Beil. Trotz der Krise sei dieser Markt stabil geblieben. Speziell in den Segmenten Luxusautomobile und Luxusmöbel stehe Deutschland volumenmäßig weltweit an der Spitze. Die negative Tendenz in diesen beiden Marktbereichen sei 2009 durch eine stabile beziehungsweise leicht positive Entwicklung des High-End-Bereichs in den Segmenten Kosmetik, Fashion, Champagner, Schmuck und Uhren kompensiert worden.
Bei Mode und Accessoires seien 2009 insbesondere Traditionsmarken mit großem handwerklichen Können und hervorragender Verarbeitungsqualität gewachsen. Auch das Segment Parfüm und Kosmetik habe das Vorjahresniveau halten können. Gleiches gelte für den Champagnerabsatz.
Einbußen im höchsten Preissegment
Bei Uhren konnten sich Roland Berger zufolge die Klassiker und zeitlosen Modelle gut am Markt behaupten: Traditionsmarken mit hohem handwerklichen Niveau seien gefragt. «Die Preissegmente bis 8.000 Euro sind stabil, während das High-End-Segment von über 50.000 Euro schwere Einbußen hinnehmen musste», hieß es.
Einer der Krisengewinner ist der Studie zufolge das Schmucksegment. «Immer mehr Konsumenten investieren in Sachwerte wie Gold und hochwertigen Schmuck.» Das Möbelsegment und auch der Automarkt hätten dagegen kräftig Federn lassen müssen: Hier hätten vor allem die Marktführer der Luxuskarossen kaufkräftige Kunden verloren. Lediglich die Kleinstmanufakturen konnten ihren Absatz demnach stabil halten. (apn)