Bochum. .
GM-Europachef Nick Reilly hat am Freitag offiziell das Steuer bei Opel übernommen. Der Autohersteller weitet derweil in Bochum die Kurzarbeit aus. Betroffen sind alle 4800 Mitarbeiter.
Opel hat einen neuen Chef: Der Manager des US-Autokonzerns General Motors (GM) und Leiter des Europageschäfts, Nick Reilly, löst den bisherigen Opel-Geschäftsführer Hans Demant ab, wie Opel am Freitag in Rüsselsheim mitteilte. Aufgrund der schwachen Nachfrage kündigte Opel für seine vier deutschen Werke im Januar und Februar Kurzarbeit für 12.000 Mitarbeiter an mehreren Tagen an.
Die Benennung Reillys habe der Aufsichtsrat von Opel am Freitag beschlossen, teilte der Rüsselsheimer Autobauer mit. Reilly werde «sämtliche Aktivitäten» Opels und der britischen Schwestermarke Vauxhall weltweit leiten. Zuvor hatte der bisherige Opel-Chef Demant sein Amt niedergelegt und angekündigt, neue Aufgaben im Konzern zu übernehmen. Er wird demnach künftig bei GM als Vizepräsident für weltweite Patentrechte zuständig sein.
GM-Manager Reilly leitete bislang bereits das Europageschäft von GM und saß daneben im Opel-Aufsichtsrat. Als neuer Opel-Chef legt dieses Amt in dem Aufsichtsgremium nieder, wie Opel mitteilte. Über die Berufung Reillys war bereits in den vergangenen Tagen spekuliert worden - sie galt als sicher. Opel steckt seit mehr als einem Jahr in einer tiefen Krise. Opel-Chef Reilly will seinen Sanierungsplan für den Traditionsautobauer in den kommenden Wochen vorstellen.
Opel weitet Kurzarbeit in Bochum aus
Derweil wird im Opel-Werk Bochum auch im Januar und wohl auch weiter im Februar kurzgearbeitet. Betroffen sind alle 4800 Mitarbeiter, bestätigte ein Firmensprecher. Sie müssen diesen Monat acht Tage unfreiwillig Pause einlegen - drei Tage mehr als der Betriebsrat Anfang des Monats noch gerechnet hatte. Auch im Februar, so der Opel-Sprecher, sei mit Kurzarbeit in ähnlichem Umfang zu rechnen. „Wir beschließen den Umfang der Kurzarbeit Monat für Monat“, heißt es. Schon im Dezember gab es seit Mitte des Monats in Bochum Werksferien.
Bochum ist damit von den deutschen Werken am stärksten von der Kurzarbeit betroffen. Am Stammsitz in Rüsselsheim gibt es im Januar drei und im Februar vier Tage Kurzarbeit, so der Firmensprecher. Danach soll in dem Werk die Fertigung des Modells Buick Regal für den Mutterkonzern General Motors (GM) und damit den US-Markt beginnen, wodurch die Auslastung der Fabrik wieder steigen soll.
Bochum profitiert 2010 nicht von neuen Modelle
Insgesamt sind bei Opel gut 12.000 Mitarbeiter und damit die Hälfte der inländischen Belegschaft an den vier deutschen Standorten zeitweise von Kurzarbeit betroffen. Der Hersteller drosselt die Produktion wegen geringerer Nachfrage. „Der Markt bleibt schwierig und der Effekt der Abwrackprämie läuft aus“, sagte der Sprecher weiter. Opel setzt 2010 jedoch auf die Einführung der beiden neuen Modelle Astra und Meriva. Das Werk in Bochum, wo erst 2011 der neue Zafira vom Band laufen soll, wird davon jedoch nicht profitieren. (jgr/ddp/afp)
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