Google erhöht Sicherheit nach Hacker-Attacke aus China
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Peking. .
Nutzer des Google-Webmail-Dienstes Gmail müssen sich auf eine langsamere Datenübertragung einstellen. Nach dem Hacker-Angriff aus China ist der Dienst ab sofort automatisch verschlüsselt, teilte Google mit. Wie am Donnerstag bekannt wurde, war auch das US-Softwarehaus Adobe Ziel eines Hacker-Angriffs.
Nach der Aufdeckung eines Hacker-Angriffs aus China erhöht Google die Sicherheit seines E-Mail-Dienstes Gmail. Alle Daten würden ab sofort automatisch verschlüsselt. Bisher galt dies lediglich für die Anmeldung bei dem Dienst mit Nutzername und Passwort.
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Die Änderung ist erkennbar an einer neuen Adresse für den Webmail-Dienst, der in den USA als Gmail bezeichnet wird. Bei der Angabe zum Dateiübertragungsprotokoll zu Beginn der Internet-Adresse heißt es jetzt nicht mehr «http», sondern «https» - dies steht für «Hypertext Transfer Protocol Secure». Gegenüber dem Standardprotokoll enthält es eine zusätzliche Schicht zur Verschlüsselung der Datenpakete. Bisher hatte Google auf diese Sicherung verzichtet, weil es dabei zu einer langsameren Datenübertragung kommen kann.
Die Umstellung begann am Dienstagabend. Kurz zuvor hatte das kalifornische Unternehmen mitgeteilt, dass es sich nach der Attacke auf seine Webmail-Server nicht länger der Zensur seiner Internet-Suchmaschine in China unterwerfen werde. Zugleich erklärte Google, dass dieser Schritt auch zur Schließung seiner Büros in China führen könne.
Auch Adobe Ziel einer „ausgeklügelten“ Hacker-Attacke
Wie Google ist auch das US-Softwareunternehmen Adobe Ziel eines Hacker-Angriffs geworden. Wie das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, wurde vor einigen Tagen ein «ausgeklügelter» und koordinierter Angriff auf seine Firmennetzwerke und die anderer Firmen bemerkt. Adobe stehe mit den betroffenen Unternehmen in Kontakt. Ob es sich ebenfalls um eine Cyber-Attacke aus China handelte, wurde zunächst nicht bekannt. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, wird wegen der zeitlichen Nähe aber ein Zusammenhang mit den Vorfällen bei Google vermutet.
Google hatte bereits am Vortag gegen Hacker-Angriffe aus China zur Verfolgung von Menschenrechtlern protestiert und mit seinem Rückzug aus der Volksrepublik gedroht. In einer ersten offiziellen Reaktion auf die Drohung erklärte Peking am Donnerstag, dass ausländische Internetfirmen in China willkommen seien, wenn sie sich dort «nach dem Gesetz» verhielten. Außenamtssprecherin Jiang Yu sagte, die chinesische Regierung sei gegen «jede Form von Cyber-Attacken».
Ohne direkt auf den Fall Bezug zu nehmen, forderte Chinas Parlamentspräsident Wu Bangguo die USA auf, die «Kerninteressen» der Volksrepublik zu achten. Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, sagte Wu bei einem Treffen mit US-Senatoren, beide Seiten müssten die jeweiligen Interessen berücksichtigen und «sensible Angelegenheiten» richtig handhaben. (apn/afp)
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