Stockholm. .

Der chinesische Autobauer Geely hat den Zuschlag für die Ford-Tochter Volvo erhalten. Laut US-Autobauer soll der Verkauf bis März 2010 abgeschlossen sein. Die Kaufpreissumme liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro.

Der US-Autobauer Ford will seine schwedische Tochter Volvo an den chinesischen Wettbewerber Geely verkaufen. Es sei eine grundsätzliche Einigung über den Verkauf erzielt worden, teilte Ford am Mittwoch mit. Endgültig soll der Verkauf im ersten Quartal 2010 abgeschlossen werden.

Ford erklärte, alle wichtigen Fragen in Bezug auf den Verkauf von Volvo seien mit Geely geklärt. Noch offen sind demnach unter anderem Finanzierungsfragen und die Zustimmung der betroffenen Regierungen. Ford erwarte, dass der Vertrag im neuen Jahr im ersten Quartal unterzeichnet werde. Mit dem Verkauf könne die Premium-Marke Volvo, die für sehr sicherere Autos bekannt ist, seine Ressourcen bündeln.

Starker und langfristiger Partner

Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt begrüßte den angestrebten Verkauf. Die Hoffnung sei, dass Geely ein starker und langfristiger Partner werde und es möglich sei, einen Großteil der Produktion in Schweden zu halten. Das Unternehmen war 1927 in Schweden gegründet worden. Weltweit arbeiten 22.000 Menschen bei Volvo, 16.000 davon in Schweden.

Geely teilte mit, Volvo könne durch den Verkauf seine Führungsrolle mit Blick auf Sicherheit und umweltfreundliche Technologien behalten. Außerdem könne jetzt der schnell wachsende chinesische Markt genutzt werden. Geely wurde 1986 gegründet und fertigte anfangs Ersatzteile für Kühlschränke an. Seit 1997 baut das Unternehmen auch Autos. Mittlerweile arbeiten bei Geely 12.000 Menschen, darunter 1600 Ingenieure. Die Firma besitzt in China sechs Fertigungsstätten für Autos.

China ist weltweit größter Automarkt

Ford hatte Geely bereits im Oktober als besten Kaufinteressenten für Volvo bewertet, das chinesische Unternehmen wollte demnach zwei Milliarden Dollar (heute 1,4 Milliarden Euro) für die schwedische Automarke zahlen. China ist nach einem drastischen Einbruch in den USA dieses Jahr der größte Automarkt weltweit geworden.

Unklar war zunächst weiterhin die Zukunft des schwedischen Autobauers Saab. Das Unternehmen hatte am Dienstag wieder Hoffnung auf eine Rettung geschöpft, nachdem der niederländische Sportwagenbauer Spyker die Frist für sein Angebot verlängert hat. Der Saab-Mutterkonzern General Motors (GM) hatte die Verkaufsgespräche am Freitag ursprünglich für gescheitert erklärt, Spyker legte daraufhin aber ein neues Angebot vor. (afp)