Detroit. .

Die schwedische GM-Tochter Saab wird abgewickelt, die einzige Produktionsstätte in Trollhättan bei Göteborg geschlossen. Das teilte am Freitag der US-Hersteller GM mit. Anfang der Woche war bekannt gegeben worden, dass der chinesische Autohersteller BAIC große Teile der Produktionsstätten übernimmt.

Für den schwedischen Autohersteller Saab gibt es keine Zukunft mehr. General Motors wickelt den Rest seiner schwedischen Tochter ab. Der US-Hersteller teilte am Freitag in Detroit mit, die Verhandlungen mit Spyker Cars seien gescheitert. «Wir werden eng mit Saab zusammenarbeiten, um das Geschäft in verantwortlicher und geregelter Weise abzuwickeln», erklärte GM-Europa-Chef Nick Reilly. Es handele sich nicht um eine Insolvenz. Im November hatte bereits der skandinavische Sportwagenbauer Koenigsegg sein Übernahmeangebot für Saab zurückgezogen.

Anfang der Woche hatte GM mitgeteilt, der staatliche chinesische Autokonzern BAIC übernehme große Teile der Maschinen und Baupläne der schwedischen Tochter. Die Chinesen kaufen Rechte an der Motor- und Getriebetechnik der beiden wichtigsten laufenden Modelle. Außerdem werden die Produktionsanlagen für das große Saab-Modell 9-5 in Schweden abgebaut und nach China gebracht, wo BAIC-Autos darauf entstehen sollen. Damals hatte es geheißen, für den Rest von Saab, vor allem für die Markenrechte, sei General Motors (GM) in Gesprächen mit einem weiteren Interessenten.

Chinesen wollen beim Autobau aufschließen

Die an die Chinesen verkaufte Technik gilt allerdings als überholt. Das aktuelle Modell 9-5 wurde bereits in den 90er Jahren entwickelt. Dennoch gilt der veraltete Saab als besser als bisher von chinesischen Autobauern aus eigener Kraft entworfene Autos. Chinesische Autobauer arbeiten zur Zeit mit Hochdruck daran, weltmarkttaugliche Wagen an den Start zu bringen.

General Motors hatte Saab im Jahr 2000 zu 100 Prozent übernommen. Der schwedische Hersteller galt lange Zeit als Beispiel für ungewöhnliches Design und technische Innovation, brachte GM aber fast nur Verlust. Deshalb führte GM Saab näher an seine deutsche Tochter Opel heran, dessen erfolgreiches Modell Insignia die Basis des kommenden 9-5 ist, nicht aber der an die Chinesen verkauften Technologie.

In Deutschland hat Saab 104 Händler und setzte hier vergangenes Jahr 3800 Autos ab, neun Prozent weniger als 2007. Im laufenden Jahr bracht der Absatz noch einmal um 66 Prozent ein. (ap)