München/Bonn. Die Deutsche Telekom fordert offenbar von ihren ehemaligen Top-Managern Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel jeweils knapp eine Million Euro Schadenersatz. Die Ermittler halten es offenbar für möglich, dass auch Ricke und Zumwinkel vor Gericht müssen.

Die Deutsche Telekom fordert offenbar von ihren ehemaligen Top-Managern Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel jeweils knapp eine Million Euro Schadenersatz. Ein entsprechendes Schreiben habe die Kölner Anwaltskanzlei Loschelder Rechtsanwälte an den früheren Vorstandsvorsitzenden Ricke und den ehemaligen Aufsichtsratschef Zumwinkel verschickt, berichtet die «Süddeutsche Zeitung» (Donnerstagausgabe).

Darin werden die beiden früheren Manager laut dem Bericht aufgefordert, jeweils 994 050,53 Euro Schadenersatz wegen des Bespitzelungsskandals zu leisten. Die Kanzlei habe im Auftrag des Vorstands und des Aufsichtsrates wochenlang die Ansprüche geprüft. Im Zuge der Affäre waren Mitarbeiter, Aufsichtsräte, Gewerkschafter und Journalisten ausgespäht worden.

Anwaltskosten übernehmen

Ricke und Zumwinkel wird vorgeworfen, die Bespitzelung von Telekom-Mitarbeitern in Auftrag gegeben zu haben. Die Forderungen könnten sich nach Informationen der Zeitung sogar noch erhöhen. Die Telekom habe den bespitzelten Mitarbeitern zugesagt, ihre Anwaltskosten zu übernehmen. Diese müssten dann auch, zumindest teilweise, von Ricke und Zumwinkel getragen werden.

Die Staatsanwaltschaft Bonn wird das Ermittlungsverfahren in der Telekom-Datenaffäre laut «Süddeutscher Zeitung» voraussichtlich im Sommer abschließen. Die Ermittler hielten es für möglich, dass auch Ricke und Zumwinkel vor Gericht müssen. (ddp)

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