Berlin/Frankfurt. Der Lebensmittel-Discounter Aldi hat die Milchpreise erhöht. Auch Butter wurde das zweite Mal innerhalb eines Monats teurer. Branchenkenner sind sich sicher, dass andere Discounter bei der Preiserhöhung von Milchprodukten nachziehen werden.

Nach dem monatenlangen Preistief wird Milch beim Lebensmittel-Discounter erstmals wieder teurer. Aldi verlangte am Montag in seinen Filialen für den Liter Vollmilch 54 Cent und damit sechs Cent mehr als bislang. Fettarme Milch wurde ebenfalls um sechs Cent teurer und kostete 48 Cent.

Butter auch teurer

Neben der Milch erhöhte Aldi auch zum zweiten Mal innerhalb rund eines Monats den Butterpreis. Die 250-Gramm-Packung kostete am Montag 99 Cent und damit 14 Cent mehr als bisher. Erst Anfang Oktober hatte Aldi den Butterpreis um 20 Cent auf 85 Cent erhöht. Im Gegensatz zu den Preissenkungen in den vergangenen Monaten teilte Aldi seinen Kunden die Preiserhöhungen für Milchprodukte nicht in Form großflächiger Werbeanzeigen mit.

Grund für die gestiegenen Milch- und Butterpreise bei Aldi ist laut Branchenbeobachtern, dass die Molkereien bei den jüngsten Preisverhandlungen mit dem Discounter höhere Verkaufspreise hätten durchsetzen können. Dies sei möglich gewesen, weil das Milchangebot auf dem Weltmarkt geschrumpft sei. Die Milchbauern in Deutschland und vielen anderen Ländern leiden jedoch seit Monaten unter einem historischen Preistief.

Milchpreis starken Schwankungen unterworfen

Nach den Preiserhöhungen bei Aldi ist den Branchenbeobachtern zufolge nun auch im übrigen Lebensmittel-Einzelhandel mit höheren Preisen für Milchprodukte zu rechnen. Aldi tritt in aller Regel zuerst in Preisverhandlungen mit der Milchindustrie. Die Konkurrenz versucht dann, ähnliche Konditionen zu erzielen. Insgesamt seien die Milchpreise mittlerweile jedoch deutlich stärkeren Schwankungen unterworfen als noch vor wenigen Jahren.

Den Branchenexperten zufolge könnten einzelne Lebensmittel-Discounter nun bei den Verhandlungen mit der Milchwirtschaft versuchen, bessere Preise als Aldi zu erzielen, um damit attraktivere Preise als der Marktführer zu bieten. In den vergangenen Monaten ist den Experten zufolge im Kampf um die Kunden insbesondere die Nummer drei unter den deutschen Billig-Supermärkten, die Edeka-Tochter Netto/Plus, aggressiv aufgetreten. (afp)