Berlin. Einer Check24-Analyse zufolge ist der Zeitpunkt für eine Baufinanzierung günstig. Für Bauherren mit Geduld geht womöglich noch mehr.

Das Vergleichsportal Check24 sieht einer neuen Analyse zufolge derzeit einen guten Zeitpunkt, eine Immobilienfinanzierung abzuschließen. Das Zinsniveau habe sich nach dem starken Zinssturz von November bis Anfang Januar gefestigt, heißt es in der Auswertung, die dieser Redaktion vorab vorliegt. „Die Bestzinsen für Baufinanzierungen mit einer Sollzinsbindung über zehn Jahre schwanken seitdem zwischen 2,90 und 3,30 Prozent. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Wochen fortsetzen“, sagte Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei dem Portal.

Aktuell liegen die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen demnach bei 2,97 Prozent. Der Durchschnittszins liegt bei 3,29 Prozent – und damit nur 0,15 Prozentpunkte höher als Anfang Januar. Check24 hat eigenen Angaben zufolge darüber hinaus einen Wendepunkt mit Blick auf die Preise für eigenen erkannt. Man sehe wieder eine steigende Nachfrage nach Kaufobjekten. „Wir gehen davon aus, dass die Immobilienpreise leicht anziehen werden“, erklärte Foitzik weiter. „Der Zeitpunkt für Kaufinteressierte ist aktuell entsprechend günstig.“

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Was Verbraucher, die sich nun für eine Finanzierung entscheiden, im Vergleich zu Ende des vergangenen Jahres sparen könnten, ist dem Portal zufolge durchaus nennenswert. Bei einer Baufinanzierung von 400.000 Euro und aktuellem Bestzinssatz von 2,97 Prozent entstünden Zinskosten in Höhe von 106.012 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Sollzinsbindung. Die monatliche Rate liege in diesem Fall bei 1.657 Euro. Im Vergleich zu einem Zins Anfang Dezember in Höhe von 3,29 Prozent sparen Immobilienkäufer somit 11.267 Euro Zinskosten bei einer um 106 Euro niedrigeren Monatsrate.

Zinsen: EZB hat wichtige Änderung in Aussicht gestellt

Check24, Banken und auch viele Ökonomen gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen ab Mitte dieses Jahres senken könnte. Das wird voraussichtlich zu leicht fallenden Zinssätzen für Baufinanzierungen in der zweiten Jahreshälfte führen. Gleichzeitig könnten dann die Immobilienpreise durch eine steigende Nachfrage stärker anziehen.

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EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte jüngst durchblicken lassen, dass es durchaus Zinssenkungspläne gibt. Sie halte es für „wahrscheinlich“, dass der EZB-Rat im Sommer oder sogar bereits zuvor mehrheitlich für erste negative Zinsschritte stimmen werde. Die EZB hat das Ziel, die Inflation im Euroraum auf zwei Prozent zu begrenzen. Die Veränderung der Leitzinsen gilt als wichtiger Hebel dafür.