Essen. Inwiefern sich NRW als Start-up-Standort entwickelt, zeigt eine aktuelle Erhebung. Grafiken zur Neugründung – inklusive Städte-Ranking.
Wie viele Start-ups gingen im letzten Jahr in Nordrhein-Westfalen an den Start? Eine aktuelle Studie zeigt: Die Anzahl an Neugründungen im bevölkerungsreichsten Bundeslandes geht leicht zurück – ebenso wie deutschlandweit. Unserer Redaktion liegt zudem eine Auswertung der Top-Kreise und kreisfreien Städte in NRW vor, bei denen es einen klaren Gewinner gibt.
» Lesen Sie dazu: Start-ups: Herne und Gelsenkirchen nationale Schlusslichter
Unter einem Start-up wird ein junges Unternehmen verstanden, das innovativ und häufig im digitalen Sektor angesiedelt ist – meist geleitet von einer innovativen Geschäftsidee. „Start-ups sind die treibende Wirtschaftskraft unserer Zukunft“, konstatiert der Start-up Verband. Das Netzwerk vertritt junge Unternehmen in der Öffentlichkeit und publiziert jährlich eine Studie zu den Neugründungen in Deutschland. Grundlage dafür bilden die Handelsregisterdaten, die die Datenbank Start-updetector aufbereitet.
NRW landet im Länder-Vergleich auf Platz sieben
Der Erhebung zufolge sind im vergangenen Jahr 2489 Start-ups in Deutschland gegründet worden. Im Vergleich zum Vorjahr (2619) sinkt damit die Anzahl der Jung-Unternehmen um rund fünf Prozent. Seit 2021 ist hingegen ein deutlicherer Trend erkennbar: Zu der Zeit haben noch 3196 Start-ups das Licht der Wirtschafts-Welt erblickt – insgesamt gibt es seither einen Rückgang von 22 Prozent. Der Verband habe sich von einem zwischenzeitlichen Anstieg im ersten Halbjahr (1297) einen positiven Trend erhofft, heißt es. Stattdessen sei dieser durch einen Rückgang im zweiten Halbjahr (1192) bereits gestoppt worden.
Im regionalen Überblick liegen drei Bundesländer bei den absoluten Zahlen an Neugründungen vorne: Bayern (477), Berlin (468) und Nordrhein-Westfalen (413) verzeichnen die meisten Start-ups, wobei in jedem der Länder eine negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr erkennbar ist.
In Relation zur Einwohnerzahl wird in Berlin am meisten gegründet: 12,5 Start-ups sind dort im Jahr 2023 pro 100.000 Einwohner entstanden. Auf Platz zwei liegt Hamburg mit 8,4 Neugründungen, wobei der Durchschnitt aller Bundesländer rund 3,0 Start-ups entspricht. NRW landet in diesem Ranking auf Platz sieben (2,3). Das größte Wachstum verzeichneten Sachsen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. „Oft wird die Stärke von Bundesländern durch einzelne besonders relevante Hotspots getrieben“, heißt es vom Start-up Verband. Als Beispiel führt er München sowie Dresden und Leipzig an.
Auswertung für NRW: Sieben Prozent weniger neue Startups
Ähnlich wie auf Bundesebene ist auch die Anzahl neuer Start-ups in NRW rückläufig. Dabei gingen 2023 insgesamt 33 (413) Unternehmen weniger an den Start als im Vorjahr (446) – somit ist auch hier eine Minderung von rund sieben Prozent zu sehen.
Wie viele Start-ups entstehen im Ruhrgebiet? Mit Bochum (3,6) und Dortmund (3,5) sind lediglich zwei kreisfreie Städte aus dem Revier unter den Top-10 für NRW, gemessen an Neugründungen pro 100.000 Einwohnern. Düsseldorf (7,9) landet mit Abstand auf dem vordersten Platz. Dahinter reihen sich Münster (6,5) und Köln (6,1) auf dem Treppchen ein. Kein einziges Start-up ist hingegen im Oberbergischen Kreis entstanden – als einziger in NRW.
Software-Sektor geht als Gewinner aus dem Branchen-Vergleich
Berlin löst München an der Spitze im Städte-Ranking ab. Mit 12,5 Neugründungen pro 100.000 Einwohner schiebt sich die Bundeshauptstadt knapp vor die Landeshauptstadt Bayerns (12,4). Gleich zwei Städte aus NRW schaffen es ebenfalls in die Top-10: Düsseldorf verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr von Platz zehn auf sieben (7,9), gefolgt von Aachen (7,9), das jedoch 2022 noch auf dem vierten Platz lag
Von dem bundesweiten Rückgang an Startup-Gründungen sind beinahe alle Branchen betroffen: Dabei verzeichnet der Sektor um Blockchain und Krypto die größten Einbußen (-64 Prozent). Lediglich im Bereich der Software wurden im Vergleich zum Vorjahr 21 Prozent mehr Startups gegründet.