Berlin. Jungen Menschen in einer Berufsausbildung ebenso wie den Studenten beim 49-Euro-Ticket entgegen zu kommen, wäre ein wichtiges Signal.
49 Euro kostet das Deutschlandticket im Monat. Für viele bedeutet das eine finanzielle Erleichterung, musste man zuvor oft mehr für ein Monats-Abo bezahlen. Aber für manche ist es trotzdem noch zu teuer. Studenten beispielsweise haben sich gegen den für sie noch immer zu hohen Preis gewehrt – mit Erfolg. Ab Sommer 2024 soll es für sie eine vergünstigte Version für knapp 30 Euro geben. Azubis hingegen müssen noch immer 49 Euro bezahlen. Das ist ungerecht.
Rund 1,5 Millionen Auszubildende gibt es in Deutschland – und immer weniger Menschen entscheiden sich dazu, eine Ausbildung zu machen. Betriebe haben Mühe, Nachwuchskräfte zu finden. Im Schnitt verdienen Azubis laut Statistischem Bundesamt nur 1057 Euro brutto im Monat. Wer so wenig Geld zur Verfügung hat, muss jeden Cent zweimal umdrehen. Zudem leben gut zwei Drittel der Azubis noch daheim bei den Eltern.
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Ob das fehlende Geld der Grund dafür ist, haben die Statistiker nicht gefragt. Die Vermutung liegt aber nahe. Laut Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung sind Auszubildende in Deutschland 20 Jahre alt, gut 40 Prozent von ihnen sogar noch minderjährig. Sie müssen also öffentliche Verkehrsmittel nutzen, das Auto ist keine Option. Denn sie haben in der Regel noch keinen Führerschein. Warum also für sie andere Regeln gelten sollen als für Studenten, leuchtet nicht ein.
Die Bundesregierung muss den Azubis entgegenkommen, wie sie es auch bei den Studenten getan hat. Eine Reduzierung beim Deutschlandticket auf den gleichen Preis wie für Studenten würde nicht nur die Wertschätzung für junge Menschen zeigen, die sich für eine Berufsausbildung entschieden haben. Es würde auch eine Ungleichbehandlung in Bezug auf berufliche und akademische Bildung schließen. Und den Azubis ein kleines bisschen den Alltag erleichtern.
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