Köln. Die Ernährungswirtschaft erhofft sich von der Anuga Fachmesse in Köln neue Impulse. Die Halbjahresbilanz der Branche ist verhalten ausgefallen.
Vor dem Start der Fachmesse Anuga in Köln stellt die Ernährungswirtschaft am Freitag (6. Oktober) aktuelle Trends der Branche vor. Zu den Schwerpunktthemen gehören in diesem Jahr unter anderem vegane Ernährung, aber auch Bio und Halal. Bei der internationalen Leitmesse zeigen von Samstag an rund 7800 Aussteller aus 118 Ländern neue Produkte.
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Die deutschen Teilnehmer hoffen auf frische Impulse durch die Anuga. Die Halbjahresbilanz der Branche ist verhalten ausgefallen. Nominal stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 12,8 Prozent auf 116,6 Milliarden Euro, wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte. Real – also preisbereinigt – gab es jedoch nur ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent. Knapp 35 Prozent des Umsatzes wurden im Ausland erwirtschaftet.
Wachsendes Bewusstsein: Ernährung hat Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit
Die Unternehmen sehen sich nach Angaben des BVE durch anhaltend hohe Kosten belastet, vor allem bei Energie und Rohstoffen. Zwar seien die Agrarrohstoffpreise zuletzt wieder gesunken. Sie lägen jedoch nach wie vor deutlich über dem Vorkrisenniveau von 2019. Zur deutschen Ernährungsindustrie gehören laut BVE knapp 6000 Unternehmen mit rund 637.000 Beschäftigten.
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Der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) stellt bei der Anuga das Thema pflanzenbetonte Ernährung in den Mittelpunkt. Bei Verbrauchern wachse das Bewusstsein, dass die Art der Ernährung Auswirkungen auf Umwelt, Artenvielfalt und Gesundheit habe, teilte der Verband mit. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BVLH gaben 41 Prozent der Befragten an, sogenannte Flexitarier zu sein - also nur gelegentlich Fleisch zu essen. 9 Prozent ernähren sich demnach vegetarisch und 3 Prozent vegan. Für die Studie hatte das Forsa-Institut im August 1026 Erwachsene befragt. (dpa)