Berlin. Nur 70 Prozent der Kliniken bieten kostenloses WLAN für Patienten an. Wo es am teuersten ist – und wo am langsamsten. Ein Überblick.

Wer krank ist, braucht oft besonders großen Zuspruch. Dies kann durch persönliche Besuche erfolgen, per Telefon oder E-Mail. Im Krankenhaus kann dies aber durchaus extra kosten. Denn: In fast jeder dritten Klinik in Deutschland müssen Patienten noch für die Nutzung des Internets bezahlen.

Nur 70 Prozent der größten Kliniken und Krankenhausverbünde in Deutschland bieten in ihren Patientenzimmern kostenloses WLAN an. Dies hat eine Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox unter den großen Anbietern ergeben. 30 Prozent der untersuchten Kliniken verlangen bis zu fünf Euro am Tag oder 30 Euro pro Woche. Und auch an den Universitätskliniken ist kostenloses Internet für die Patientinnen und Patienten noch keine Selbstverständlichkeit.

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Von zehn der größten Uni-Kliniken verlangen drei Gebühren:

  • Am teuersten ist es in der Universitätsmedizin Mainz mit fünf Euro am Tag und 30 Euro die Woche.
  • Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck kostet ein Tagesticket 3,50 Euro für Telefon, TV und Internet – pro Woche sind es 17,50 Euro.
  • Im Universitätsklinikum Augsburg werden drei Euro pro Tag fällig und 15 Euro in der Woche.

Krankenhäuser: In diesen Kliniken gibt es WLAN kostenlos

Kostenloses Surfen ist dagegen hier möglich:

  • Im Klinikverbund Bochum (Uniklinikum Bergmannsheil Bochum und Klinikum Herford)
  • In der Charité Berlin
  • An den Unikliniken in Hamburg-Eppendorf, Heidelberg, Gießen, Freiburg und München
Nur in 70 Prozent der größten Kliniken und Krankenhausverbünde gibt es kostenfreien Internetzugang.
Nur in 70 Prozent der größten Kliniken und Krankenhausverbünde gibt es kostenfreien Internetzugang. © dpa | Friso Gentsch

Private Klinikbetreiber verfahren sehr unterschiedlich bei der Bereitstellung von Internet. So bietet der größte Klinikträger Helios Internet in allen Häusern kostenfreies Internet an, berichtet Verivox. In den Asklepios- und Sana-Kliniken variieren die Kosten wiederum je nach Standort. Einige Häuser verlangen drei Euro pro Tag und 15 Euro für eine Woche, andere wiederum nichts.

Aber auch grundsätzlich ist die Versorgung von Krankenhäusern mit Internet ausbaufähig. So sind laut Verivox 32,6 Prozent der deutschen Kliniken noch nicht ans schnelle Gigabit-Internet angeschlossen. Am geringsten ist die Abdeckung mit schnellem Internet in Sachsen-Anhalt (44 Prozent), Thüringen (41 Prozent) und Sachsen (33 Prozent).

WLAN: In diesen Kliniken gibt es schnelles Internet

Die Stadtstaaten schneiden wiederum am besten ab: Die Kliniken in Hamburg liegen mit einer Gigabit-Quote von 95 Prozent vor Berlin (86 Prozent) und Bremen (79 Prozent). Unter den Flächenländern sind die Krankenhäuser in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern mit Werten zwischen 77 und 73 Prozent am besten versorgt.

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Insgesamt schneiden die Kliniken in Großstädten bei der Versorgung mit schnellem Internet im Vergleich zum ländlichen Raum deutlich besser ab. Am größten ist die Kluft in Baden-Württemberg. Während in Stuttgart alle Kliniken auf Gigabit-Internet zugreifen können, ist dies den Krankenhäusern im ländlichen Raum nur zu 32 Prozent möglich.

Zu 100 Prozent und bestens versorgt sind zudem die Städte Frankfurt am Main, Hannover, München und Köln. Die schlechteste Versorgung mit schnellem Internet unter den Großstädten hat laut Verivox-Untersuchung Halle/Saale mit 24 Prozent. Niedrige Gigabit-Werte verzeichnen auch die Kliniken in Leipzig mit 48 Prozent und Erfurt mit 50 Prozent Abdeckung.