Berlin. Die Bundesregierung will den Fernwärmeausbau vorantreiben. Das ist gut – solange sie die Interessen der Verbraucher im Blick behält.
Ein deutsches Nachbarland macht es vor: In Dänemark sind fast zwei Drittel aller Haushalte ans Fernwärmenetz angeschlossen. Fernwärme ist dort gesellschaftlich akzeptiert, die Preise sind reguliert, die Kommunen betrieben die Anlagen gemeinnützig. So könnte es also aussehen – wenn man wie die Dänen in den 1970er Jahren flächendeckend mit den Planungen begonnen hätte.
Klar, die Voraussetzungen sind andere. Dänemark ist deutlich kleiner, hat weniger Einwohner und die geografische Lage eignet sich perfekt, um mit Hilfe von Erneuerbaren Energien das Fernwärmenetz klimafreundlich zu machen. Und doch kann man bei allen Unterschieden von den Dänen lernen – etwa was eine verbraucherfreundliche Ausgestaltung der Wärmewende angeht.
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Fernwärme: Ohne die Verbraucher geht es nicht
Fernwärme bietet viele Chancen und Annehmlichkeiten. Sie ist für Verbraucher bequem und praktisch. Kein sperriger Öltank im Keller, der Schornsteinfeger muss nicht mehr vorbeikommen, die Bedienung ist einfach. Und die Fernwärme hebt Potenziale. Noch immer geht etwa viel Abwärme der Industrie einfach verloren. Wärme, die Häuser heizen könnte.
Aber: Aktuell haben Verbraucher hierzulande auch Nachteile. Manche Kommunen verhängen eine Anschlusspflicht. Wer am Netz hängt, wird mitunter feststellen, dass es sich beim örtlichen Anbieter um einen Monopolisten handelt, dessen Preisstruktur intransparent ist. Mit allen negativen Folgen für die Kunden. Daher sollte man Fernwärmegipfel nicht nur über die Frage des Hochlaufs diskutiert werden. Es muss auch darum gehen, wie eine Regulierung des Marktes aussieht, die Verbrauchern hilft. Denn der Streit ums Heizungsgesetz hat mehr als deutlich gemacht: Ohne die Akzeptanz der Verbraucher geht es nicht.
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