Frankfurt. Die Verhütungspille findet die katholische Kirche gar nicht gut. Aber aus wirtschaftlicher Sicht scheint sie umso interessanter. So hat die kirchliche Pax-Bank Geld in amerikanische Verhütungsmittel-Hersteller investiert. Auch Wertpapiere von Rüstungs- und Tabakfirmen gehören zu Fonds.
Ungeachtet des katholischen Pillenverbotes hat die kirchliche Pax-Bank Geld in zwei amerikanische Verhütungsmittel-Hersteller investiert. «Dass dieser Fehler aufgetreten ist, dafür wollen wir uns bei unseren Kunden entschuldigen», sagte Bankdirektor Winfried Hinzen dem Kölner Domradio und bestätigte Recherchen des Nachrichtenmagazines «Der Spiegel».
In dem Pax-Balance-Fonds seien tatsächlich zwei US-Pharmakonzerne, die in einem geringen Umsatzanteil Verhütungsmittel produzierten, gestand Hinzen ein. Man werde am Montag die Titel umgehend verkaufen. Auch eine Rüstungsfirma gehöre dazu. «Wenn man Fehler macht, muss man dazu stehen und sie korrigieren.»
Nach Darstellung des Managers ist eine Investmentgesellschaft für die Anlagen zuständig. Sie arbeite sehr gut, habe aber den Ausschluss nicht beachtet. «Wir bemühen uns nach besten Kräften, diese Dinge hier zu tun. Wir sind dankbar für die journalistische Recherche, die das nach vorne gebracht hat. So kann man solche Fehler dann beheben.»
Aktien von U-Boot-Hersteller gekauft
Dem «Spiegel»-Bericht zufolge handelt es sich um Wertpapiere des Pharmaproduzenten Wyeth. Im März habe das Geldinstitut Papiere im Wert von umgerechnet 158.867 Euro erworben. Außerdem habe der Fonds im März 577.970 Euro in den Rüstungsriesen BAE Systems angelegt, der Atom-U-Boote und Kampfflugzeuge produziert. Zusätzlich habe die Bank Aktien der Tabakkonzerne British American Tobacco und Imperial Tobacco für 870.950 Euro besessen. (ap)