Mülheim/Essen. Aldi senkt den Butterpreis, Lidl und Netto folgen. Erstmals seit April unterschreiten die Discounter wieder die Zwei-Euro-Schwelle für 250 Gramm.
Wenige Tage vor Heiligabend kommt der Butterpreis ins Rutschen: Die Discounter Aldi Süd und Aldi Nord senkten den Preis für den 250-Gramm-Block ihrer Eigenmarke um 30 Cent auf 1,99 Euro. Die Wettbewerber Lidl und Netto, berichtet die „Lebensmittelzeitung“, seien den Marktführern aus dem Ruhrgebiet auf dem Fuße gefolgt.
Mit der Preissenkung unterschreiten die Discounter erstmals seit April wieder die Schwelle von zwei Euro für ein halbes Pfund Butter. In Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, der am 24. Februar begann, war Aldi bei der Preiserhöhung von Molkereiprodukten Anfang April vorgeprescht, um die galoppierenden Erzeugerkosten aufzufangen. Der gesamte Lebensmittel-Einzelhandel folgte mit zum Teil drastischen Aufschlägen. Zu Jahresbeginn hatten Verbraucherinnen und Verbraucher bei Aldi noch 1,65 Euro für 250 Gramm Butter bezahlt.
Vor Weihnachten steigt der Butter-Verbrauch
Markenbutter kostet seither deutlich über drei Euro. Nachdem Aldi zwischenzeitlich Preiserhöhungen für Fleisch teilweise zurückgenommen hatte, folgen nun Korrekturen bei der Butter. Experten vermuten, dass die Discounter damit kurz noch einmal die Frequenz in den Märkten erhöhen wolle. Vor Weihnachten steigt traditionell die Butter-Nachfrage. Den Trend bestätigen auch Zahlen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse. In Folge einer guten Nachfrage sei der Kilo-Preis auf 7,60 bis 7,80 Euro gesunken, heißt es aus Kempten.
Die stark gestiegenen Preise haben offenbar zu einem deutlichen Rückgang des Butter-Verbrauchs geführt. Bis Ende Oktober sei er in diesem Jahr um neun Prozent eingebrochen, berichtet die „Lebensmittelzeitung“ unter Berufung auf Daten aus der Marktforschung. Schon 2021 aßen die Menschen in Deutschland pro Kopf im Durchschnitt nur noch 6,1 Kilogramm Butter. Das waren 200 Gramm weniger als im Vorjahr.