Essen. Leonhard Birnbaum hat erst im vergangenen Jahr die Führung des Essener Energiekonzerns Eon übernommen. Nun bekommt er eine Vertragsverlängerung.

In der historischen Energiekrise setzt der Aufsichtsrat von Deutschlands größtem Energieversorger Eon auf Kontinuität an der Unternehmensspitze. Der Vertrag von Vorstandschef Leonhard Birnbaum wird Unternehmensangaben zufolge bis Ende Juni 2028 verlängert. Das habe der Eon-Aufsichtsrat entschieden, teilte der Essener Konzern mit. Der 55-jährige Birnbaum ist seit dem Jahr 2013 Vorstandsmitglied und erst seit April vergangenen Jahres Vorsitzender des Gremiums. Der Manager erhält nun zusätzlich einen Fünf-Jahres-Vertrag, der Mitte 2028 endet.

In einer vom Unternehmen verschickten Mitteilung betont der Eon-Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Ludwig Kley, Birnbaum steuere das Unternehmen „mit sicherer Hand durch die aktuelle Energiekrise“ und genieße im Aufsichtsrat, innerhalb des Konzerns wie auch bei Gesprächspartnern in Politik, Wirtschaft und bei Kunden „großes Vertrauen und hohes Ansehen“.

Mit der Vertragsverlängerung sichert Aufsichtsratschef Kley Birnbaum langfristig die Macht im Konzern. Der 71-jährige Kley, der seit vielen Jahren im Eon-Aufsichtsrat Einfluss ausübt, ist selbst noch bis zur Hauptversammlung 2023 gewählt. Birnbaum war im vergangenen Jahr auf den langjährigen Konzernchef Johannes Teyssen gefolgt.

Aufsichtsratschef Kley: Birnbaum ist „der richtige Mann“

Kley lobt Birnbaum dafür, dass er Eon „auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Wachstum“ ausrichte. „Wir sind der Überzeugung, dass er der richtige Mann an der Spitze des Konzerns ist, um gemeinsam mit seinem Vorstandsteam nicht nur die gewaltigen, kurzfristigen Herausforderungen zu meistern, sondern auch die Chancen nutzen, die sich für Eon als nachhaltige Plattform für die Energiewende in Europa in den kommenden Jahren bieten werden“, so Kley.

Im November vergangenen Jahres hat Birnbaum eine „umfassende Wachstums- und Investitionsoffensive für den Aufbau einer CO2-freien, digitalen Energiewelt“ angekündigt. Bis zum Jahr 2026 will der Essener Energiekonzern demnach 27 Milliarden Euro investieren. Ein Großteil davon – 22 Milliarden Euro – soll in den Ausbau der Energienetze fließen. Den Aktionären versprach Birnbaum kontinuierliche Gewinnsteigerungen in den kommenden Jahren.

podcast-image

Seit der Übernahme und Zerschlagung der früheren Essener RWE-Tochter Innogy konzentriert sich Eon insbesondere auf das Endkundengeschäft und den Betrieb von Energienetzen. Der Konzernnachbar und Eon-Großaktionär RWE fokussiert sich auf die Energieerzeugung. Eon ist auch an zahlreichen deutschen Stadtwerken beteiligt.