Essen. Galeria-Chef Müllenbach will die Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser in Zeiten von Ukraine-Krieg und Corona weiter verändern – insbesondere online.

Galeria-Chef Miguel Müllenbach bereitet die Beschäftigten des Essener Warenhauskonzerns auf Veränderungen in schwierigen Zeiten vor. In einem vom Unternehmen veröffentlichten Podcast deutet Müllenbach an, dass die Folgen des Ukraine-Krieges auch in den Galeria-Warenhäusern (Karstadt und Kaufhof) zu spüren seien. „Wir sind in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld“, sagt Müllenbach. „In Teilen fahren wir auch ein bisschen auf Sicht.“ Klar sei aber, dass sich das Unternehmen schnell verändern müsse.

Mit der Corona-Pandemie und nun mit den Kriegsfolgen habe sich die Lage immer wieder schnell verändert. „Keiner hat im Dezember gesagt: Es gibt einen Ukraine-Krieg und das führt zu Gasknappheit“, so Müllenbach. Nun stelle sich die Frage, wie die Menschen mit ihren Sparguthaben umgehen werden und ob es eine „Konsum-Delle“ gebe. „Der Unsicherheitsfaktor, unter dem wir diesen Umbau machen, ist in den letzten zwei Jahren noch mal signifikant angestiegen“, betont der Manager mit Blick auf den angestrebten Wandel der traditionsreichen Warenhauskette, die durch den Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof entstanden ist.

„Die erfolgreichen Warenhaus-Formate gehen in Richtung 50 Prozent Online-Anteil“

Insbesondere einen Ausbau des Online-Geschäfts strebt Müllenbach an. „Die erfolgreichen Warenhaus-Formate gehen in Richtung 50 Prozent Online-Anteil.“ Als Beispiele nennt der Manager die britische Kaufhauskette John Lewis und den US-Händler Nordstrom, die „weit über 40 Prozent“ lägen. „Da sind wir natürlich bei Weitem noch nicht“, räumt Müllenbach ein. „Wir müssen nicht nur aufholen, wir müssen einen gewaltigen Schritt machen.“

Der Online-Shop von Galeria solle zur „Visitenkarte“ des Unternehmens werden, sagt Müllenbach. Ziel müsse es sein, die Warenhaus-Sortimente auch digital abzubilden, damit die Kunden beispielsweise auch über die Verfügbarkeit von Artikeln in den jeweiligen Filialen informiert würden. Die verschiedenen Verkaufskanäle erfolgreich zu bedienen, sei für das Warenhaus „überlebenswichtig“.

Generell zeigt sich Müllenbach überzeugt davon, dass sich Galeria trotz der Corona-Krise und des Ukraine-Krieges behaupten könne. „Das Warenhaus hat eine Zukunft, wenn es sich weiterhin verändert“, sagt Müllenbach – und: „Totgesagte leben länger.“