Essen. In der Kündigung von Betreibern von Vodafone-Shops sieht die Verbraucherzentrale nur einen Anfang. Warnung vor Vertragsunterschriften auf Tablets.

Bereits im Mai hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) auf vermehrte Kunden-Beschwerden über Vertragsabschlüsse bei Vodafone hingewiesen. Marktbeobachterin Carola Elbrecht begrüßt, dass sich der Düsseldorfer Konzern inzwischen von einer Reihe von Ladenbetreibern getrennt hat, fordert aber weitere Anstrengungen. „Wenn sich Vodafone jetzt von schwarzen Schafen trennt, ist das ein guter Anfang. Es reicht aber nicht aus, sich auf die Shops zu fokussieren. Auch die Vertriebsstrukturen am Telefon und an der Haustür müssen auf den Prüfstand“, sagte die unserer Redaktion.

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Untergeschobene Verträge, die Kundinnen und Kunden gar nicht haben wollen, beschäftigen die Verbraucherzentralen immer häufiger. „Wir erhalten auch Beschwerden über Läden anderer Telekommunikationsanbieter. Im Vergleich zu Vodafone sind die aber verschwindend gering“, erklärt Elbrecht. Der krasseste Fall, den sie kenne, sei ein Rentner gewesen, der im Shop eine Frage stellen wollte und dann mit fünf Verträgen herausgegangen sei.

Untergeschobene Verträge: Kontoauszüge prüfen

Untergeschobene Verträge seien aber kein Phänomen, das nur die Telekommunikationsbranche treffe. „Ein ganz großes Problem sind im gesamten Einzelhandel Unterschriften auf Tablets geworden. Mögliche Manipulationen des Vertrags können Kunden gar nicht erkennen“, zeigt sich die vzbv-Referentin besorgt. „Wir raten deshalb dringend dazu, sich den Vertrag im Laden ausdrucken zu lassen und am besten zu Hause in Ruhe durchzulesen und erst dann zu unterschreiben.“

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Um sich vor der Bestellung von Dienstleistungen zu schützen, rät die Verbraucherzentrale grundsätzlich zu mehr Achtsamkeit. Elbrecht: „Die Geldabbuchungen vom Konto zu lesen, ist das A und O. Nur so können untergeschobene Verträge auffallen.“