Essen. Der Essener Energiekonzern RWE schraubt die Gewinnerwartungen fürs Jahr 2021 in die Höhe. Doch die Ziele für die Dividende bleiben unverändert.

Beim Essener Energiekonzern RWE laufen die Geschäfte besser als erwartet. Überraschend hat der Vorstand am Freitag die Gewinnziele für das aktuelle Geschäftsjahr angehoben. Zur Begründung verwies der neue RWE-Finanzchef Michael Müller auf ein starkes Energiehandelsgeschäft. Hier habe es eine „außerordentlich starke Performance“ gegeben, sagte Müller.

In der Energiehandelssparte „Supply & Trading“ sind Unternehmensangaben zufolge rund 1600 Mitarbeiter aus 40 Ländern beschäftigt. Die Fachkräfte sind auf den Handel mit Strom, Gas, Rohstoffen und CO2-Emissionszertifikaten spezialisiert. Das Geschäft unterliegt seit jeher gewissen Schwankungen. Auf dem Essener RWE-Campus befindet „einer der größten Tradingfloors der Welt“, wie der Energiekonzern betont. Auch an den Standorten London und New York sowie in Asien mit Vertretungen in Singapur und China sind die Händler von RWE aktiv.

Die Ziele für die Dividende, von der auch Ruhrgebietsstädte wie Essen, Mülheim und Dortmund als Aktionäre profitieren, ließ das Management trotz der höheren Gewinnziele unverändert. RWE plant weiter mit einer Dividende von 90 Cent pro Aktie.

„Weiterer Schwung für Transformation von RWE“

Die Ergebnis-Prognose für das Gesamtjahr 2021 erhöhte der Vorstand deutlich: Das Unternehmen erwartet nun ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,05 bis 1,4 Milliarden Euro. Bisher hatte der Vorstand 0,75 bis 1,1 Milliarden Euro angestrebt. „Das gibt uns weiteren Schwung, um die Transformation von RWE als Motor der Energiewende voranzutreiben“, sagte RWE-Finanzchef Müller, der in dieser Position auf den neuen Vorstandschef Markus Krebber nachgefolgt war.

Der Ruhrgebietskonzern mit rund 20.000 Beschäftigen, der jahrzehntelang von Kernkraft und Braunkohle geprägt worden ist, will sich zu einem weltweit führenden Unternehmen für Erneuerbare Energien weiterentwickeln. Bis zum Jahr 2040 soll das Unternehmen den Plänen des Vorstands zufolge klimaneutral sein.