Essen. Verbraucherschützer der Stiftung Warentest haben Lachs in Supermärkten unter die Lupe genommen. Was ihnen mancherorts auf den Tisch kam, war wenig appetitlich oder grenzte an Verbrauchertäuschung. Die positive Erkenntnis: Gut muss nicht teuer sein.

Kurz vor Weihnachten waren viele Kühlregale für Lachs in den Supermärkten geplündert. Die geräucherte Delikatesse geht auch zu Silvester besonders gut. Die Stiftung Warentest hat herausgefunden, dass bei Lachs Qualität nicht unbedingt etwas mit dem Preis zu tun haben muss.

So landeten die Produkte der Discounter Lidl (Ocean Sea) und Aldi Süd (Norfisk Premium) mit den Noten 2,0 und 2,1 und einem Preis von 1,40 Euro pro 100 Gramm ganz vorn auf der Hitliste der untersuchten Lachse. Knapp davor liegen die Angebote des Herstellers Friedrichs, die aber deutlich teurer sind: Premium Rauchlachs vier Euro und Biolachs Naturland 5,30 Euro.

Allein der nicht abgepackte Lachs im Berliner Edelkaufhaus KaDeWe fiel mit „mangelhaft” komplett durch. Der Käufer von „Test” zahlte 14,80 Euro für 100 Gramm des vermeintlichen irischen Wildlachses. „Doch in Freiheit schwamm dieser Lachs nie”, stellten die Verbraucherschützer fest. Die frische Farbe verdankte das Fleisch laut „Test” zugefüttertem Karotin. Zudem sei der Lachs verdorben gewesen. KaDeWe nahm ihn aus dem Programm.

Als „Mogelpackung” entlarvten die Experten drei Wildlachs-Sorten (Stührk, Friedrichs, Laschinger), die sie nur mit 3,1 bis 3,5 bewerteten. Wildlachs enthält in der Regel weniger Fett als Zuchtlachs, weil sich die Tiere frei bewegen. Doch den Testern war der Geruch zu tranig und der Geschmack zu fischig.