Hagen. Mit 17 Milliarden Euro hat die NRW-Bank im Jahr 2020 Fördermittel in Rekordhöhe vergeben. 3,9 Milliarden Euro waren allein Corona-Hilfen.

Nordrhein-Westfalens Förderbank, die NRW-Bank, war im Pandemie-Krisenjahr 2020 gefragter und vielleicht wichtiger als je zuvor, nicht zuletzt für die mittelständische Wirtschaft, wie sie Südwestfalen prägt. Insgesamt ist über die landeseigene Bank ein Fördervolumen in Höhe von 17 Milliarden Euro zugesichert worden. Rund 7 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2019.

Liquidität von Betrieben bleibt das Thema für 2021

Rund 3,9 Milliarden Euro reine Corona-Hilfen vor allem vom Bund (etwa 3,5 Milliarden Euro), aber auch vom Land flossen über die NRW-Bank an die Hausbanken und schließlich zu den Unternehmen, um deren Liquidität zu verbessern. „Das ist ungeheuer viel“, erklärte NRW-Bank-Chef Eckhard Forst am Dienstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Darüber hinaus hat sich die Wirtschaftsförderung mit 5,6 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Gut möglich, dass sich auch dahinter Kreditzusagen verbergen, die im Kontext mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bedingten Geschäftseinbrüche stehen. Selbst für den Bankchef Forst nicht genau nachzuvollziehen. Unter dem Strich ließe sich sagen, dass „Liquidität das Thema der Stunde ist“, so Forst. Das gelte insbesondere für die Zeit, wenn die Pandemie unter Kontrolle sein sollte und „das Wiederanlaufen von Betrieben finanziert werden muss.“

Zuschüsse für klimafreundliches Bauen

Ein wesentlicher Auftrag der NRW-Bank ist die Sicherung und Förderung von Infrastruktur im bevölkerungsreichsten Bundesland. Dazu gehörte die Förderung von Wohnungsbau mit rund einer Milliarde Euro, aber auch das vor dem Hintergrund des Klimawandels immer wichtigere Thema „energieeffizientes Bauen und Sanieren“. Hier zog die Förderung gegenüber dem Vorjahr um rund eine Milliarde Euro an. Nicht nur zinsgünstige Darlehen können Privatpersonen für Projekte vom Kauf einer modernen Heizung bis zur Wärmedämmung nutzen, sie können auch erhebliche Zuschüsse erhalten.

Vom Angebot der Förderbank profitieren auch die Kommunen über Programme wie „Gute Schule 2020“ – hier wurden die rund 800 Millionen Euro für 2020 vollständig abgerufen. Insgesamt seien in den vergangenen vier Jahren mithilfe des Förderprogramms zwei Milliarden Euro in die nordrhein-westfälische Schulinfrastruktur investiert worden. Für eine Stadt wie Hagen bedeutete dies immerhin gut 27 Millionen Euro für die Modernisierung von Bildungseinrichtungen in den vergangenen Jahren – von der Dachsanierung bis zu Modernisierung der IT-Infrastruktur. Auch das Anschlussprogramm „Moderne Schule“, das seit Jahresbeginn Investitionen in die Bildungsinfrastruktur zu negativen Zinsen ermöglicht, ist attraktiv und ermöglicht weitere Verbesserungen.

Auch für Verkehrsinfrastruktur flossen Millionen nach NRW. Allein 350 Millionen Euro für die beiden großen Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Kleinere wie Dortmund oder Paderborn-Lippstadt und Weeze gingen allerdings leer aus.