Mülheim. Der Discounter Aldi Süd will in seinen knapp 1800 Filialen künftig Brot und Brötchen aufbacken. Das bestätigte die Mülheimer Konzernzentrale der WAZ-Mediengruppe. Damit folgt Aldi Süd anderen Lebensmittelhändlern wie Real, Edeka oder Metro, die längst eigene Backöfen eingebaut haben.

Einen Backshop testet Aldi seit geraumer Zeit zum Beispiel in Mülheim-Saarn. Per Knopfdruck werden das Körnerbrot oder das Baguette-Brötchen ausgeworfen. Sind die Produkte noch nicht fertiggebacken, wird der Kunde informiert und kann nach dem Einkauf zum Automaten zurückkehren. Nach langem internen Ringen habe sich Aldi Süd nun entschlossen, flächendeckend zu backen. Die „Süddeutsche Zeitung” beziffert den Investitionsbedarf auf 180 Millionen Euro.

Damit folgt Aldi Süd anderen Lebensmittelhändlern wie Real, Edeka oder Metro, die längst eigene Backöfen eingebaut haben. Walter Dohr, Geschäftsführer des Rheinischen Bäckerverbandes, geht davon aus, dass Aldi Süd ein System wähle, das wenig Personaleinsatz erfordere. „Die Öfen werden nur zweimal täglich mit tiefgekühlten Teiglingen befüllt”, vermutet Dohr.

Entsprechend scharf kann Aldi die Preise kalkulieren und verlangt für ein Weizenbrötchen 15 Cent. Beim Bäcker kostet es 25 Cent und mehr. „Wir fürchten die Konkurrenz nicht. Mit unserer Qualität können Aufback-Produkte nicht mithalten. Die halten doch nur zwei bis drei Stunden frisch”, sagt der Handwerkssprecher.