Hagen. Der erfolgreiche Systemgastronom Delf Neumann. Gründer der Kette Cafe Del Sol, beteiligt sich an der Fortführung von Vapiano an 30 Standorten.

Der Gründer von Café Del Sol, Delf Neumann, steigt bei Vapiano ein. Neumann ist neuer strategischer Partner des Investorenkonsortiums um den Mario C. Bauer.

Die Gruppe namhafter europäischer Gastronomie-Profis hatte am vergangenen Dienstag den Zuschlag für den Kauf großer Teile der insolventen Vapiano SE erhalten. Jetzt steht fest: Delf Neumann übernimmt – vorbehaltlich der Genehmigung des Deals durch die Kartellbehörde – rund 30 deutsche Eigenregie-Restaurants und beteiligt sich auch am internationalen Franchisegeschäft. Welche Standorte wieder geöffnet werden, sei weiterhin offen, erklärte eine Sprecherin des Gastronomen-Konsortiums. Dies werde erst in ein paar Wochen feststehen.

Kooperation mit Franchisenehmern angestrebt

Delf Neumann werde zukünftig von seiner Gastro & Soul-Zentrale (Cafe Del Sol und Bavaria Alm) in Hildesheim als Franchisegeber für die deutschen Franchisenehmer von Vapiano auftreten, die aktuell 25 Restaurants betreiben. „Diese erfahrenen und der Marke leidenschaftlich verbundenen Franchisepartner wollen wir für den Neustart unbedingt an unserer Seite haben“, betont der Unternehmer. „Sie investieren jeden Tag ihre ganze Kraft in den Erfolg des Konzepts. Vapiano soll für sie wieder ein verlässlicher und partnerschaftlicher Franchisegeber werden. Wir planen, gemeinsam mit den Partnern zu wachsen. “

Erste Priorität habe nun die schnellstmögliche Wiedereröffnung der Restaurants nach den Regeln des Corona-Infektionsschutzes. „Es gilt, jeden Standort individuell auf die neuen Anforderungen umzustellen und die Mitarbeiter entsprechend zu trainieren“, kündigt Neumann an. Anschließend wollen die neuen Eigentümer gemeinsam mit den Franchisepartnern die Fehler der Vergangenheit analysieren und die Weichen für eine nachhaltige Zukunft der Marke stellen.

Zuschlag für 15 Millionen Euro

Vergangene Woche hatten die Investoren um das frühere Vapiano-Vorstandsmitglied Mario C. Bauer den Zuschlag für 30 Restaurants bekommen. Zu dem Konsortium gehören demnach Vertreter verschiedener europäischer Systemgastronomien, darunter die Kette Pret A Manger oder der Gastronomie-Betreiber AmRest. Der Kaufpreis liegt laut einer Mitteilung bei insgesamt 15 Millionen Euro.

Die Vapiano SE betreibt weltweit eigenen Angaben zufolge 230 Restaurants, in Deutschland 55. Insgesamt sind bei der Vapiano SE und den ebenfalls in vorläufigen Insolvenzverfahren befindlichen operativen Tochtergesellschaften in Deutschland mehr als 2500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Vapiano-Tochtergesellschaften in Frankreich und Luxemburg befinden sich nicht in einem Insolvenzverfahren. Die Vapiano SE hatte Anfang April beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Die Auswirkungen der Corona-Krise waren für das ohnehin rote Zahlen schreibende Unternehmen zu viel. Ende April hatte Vapiano das Geschäft zum Verkauf gestellt.