Heidelberg. . Beim Strompreis geht es bundesweit kontinuierlich nach oben. In NRW war der Aufschlag in den vergangenen zwölf Monaten besonders kräftig.
In Nordrhein-Westfalen sind die Kosten für Haushaltsstrom in den vergangenen zwölf Monaten überdurchschnittlich stark gestiegen. Nach Berechnungen des Vergleichs- und Vermittlungsportals Verivox verteuerte sich Strom für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden um 3,0 Prozent. Im Bundesdurchschnitt betrug das Plus nur 1,4 Prozent.
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Mit den Gesamtkosten von 1209 Euro für 4000 Kilowattstunden liegt NRW laut Verivox allerdings im Mittelfeld der Bundesländer. Der Durchschnittspreis beträgt demnach 1200 Euro. Am wenigsten müssen Verbraucher in Bremen mit 1145 Euro zahlen, am teuersten ist der Strom in Hamburg mit 1266 Euro.
In NRW haben nach Angaben des Vergleichsportals Check 24 immerhin 73 Strom-Grundversorger zu Jahresbeginn die Preise erhöht.
"Die Kunden werden geschröpft"
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Verbraucherschützer sehen die Entwicklung in der Branche kritisch. „Diese Welle an Preiserhöhungen ist nicht gerechtfertigt“, hatte jüngst Energieexperte Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW im Gespräch mit unserer Redaktion festgestellt. Zwar seien die EEG-Umlage und in einigen Regionen auch die Netzentgelte gestiegen, die Beschaffungskosten aber seien 2019 deutlich gesunken.
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„Vor allem in der Grundversorgung sind die Margen der Energieversorger sehr hoch und steigen durch diese Preiswelle weiter. Hier werden die Kunden regelrecht geschröpft“, kritisiert Sieverding. Bei einer Mehrjahres-Analyse kommt er zu dem Urteil, dass die Dortmunder DEW21 sowie die Stadtwerke Duisburg und EVO in Oberhausen „bei ihren Kunden in der Grundversorgung überdurchschnittlich abkassieren“. (mit dpa)