Essen. Der Essener Baukonzern Hochtief könnte in der Corona-Krise verstärkt auf Kurzarbeit umschalten. Eine entsprechende Vereinbarung gibt es schon.
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief hält sich die Option auf Kurzarbeit offen. Das Unternehmen habe schon vor einiger Zeit vorsorglich mit den Betriebsräten „Covid-19-Kurzarbeiterregelungen“ vereinbart, erklärte Hochtief auf Anfrage unserer Redaktion.
„Wir haben von diesem Mittel bislang fast keinen Gebrauch machen müssen. Die Regelung wird nur bei einigen wenigen Beschäftigten in Deutschland angewendet“, betonte das Unternehmen. Hochtief beschäftigt rund 3500 Mitarbeiter in Deutschland, davon etwa 1100 in der Essener Konzernzentrale.
Im Februar hatte Hochtief-Chef Marcelino Fernández Verdes verkündet, der Baukonzern wolle als Dividende 5,80 Euro je Aktie für das vergangene Geschäftsjahr zahlen – ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund von Wertberichtigung bei der australischen Tochtergesellschaft Cimic hatte Hochtief allerdings rote Zahlen in der Konzernbilanz verbucht.
Erste virtuelle Hauptversammlung von Hochtief geplant
Für den kommenden Dienstag (28. April) plant der Baukonzern, der mehrheitlich zur spanischen ACS-Gruppe gehört, eine virtuelle Hauptversammlung – erstmals in der Geschichte des Unternehmens. Damit kann voraussichtlich der Weg für die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre geebnet werden.
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Unlängst war generell Kritik an der Inanspruchnahme von staatlicher Hilfe durch Kurzarbeitergeld bei gleichzeitiger Ausschüttung von Dividenden laut geworden. „Jetzt üppige Dividenden auszuschütten und später gegebenenfalls nach dem Staat zu rufen, das passt nicht zusammen“, sagte beispielsweise Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).