Die Corona-Pandemie stellt Karstadt Kaufhof vor ernste Belastungsprobe. Ohne Staatshilfe wird Galeria Filialschließungen nicht verkraften können.

Mit einem Kraftakt hat Warenhauschef Stephan Fanderl die beiden einstigen Erzrivalen Karstadt und Kaufhof zusammengeführt. Verdi hat eine Stellen- und Standortgarantie bis Ende 2024 ausgehandelt. Die Beschäftigten haben die Perspektive, in den Flächentarifvertrag zurückzukehren.

Die Coronavirus-Krise stellt all das schon wieder in Frage und das Unternehmen vor eine ernste Belastungsprobe. Einzelhändler bekommen es bereits empfindlich zu spüren, wenn nur zwei bewegliche Feiertage ungünstig liegen und Verkaufstage wegfallen. Angesichts der Pandemie, die Deutschland fest im Griff hat, geht es sicherlich nicht um Tage, sondern mindestens um Wochen, in denen der Verkauf im Laden ruhen wird. Ob Kunden jetzt stattdessen verstärkt im Internet bestellen, sei einmal dahin gestellt. Das mulmige Gefühl, das Corona uns allen macht, wird kaum Konsumgelüste wecken. Auch möglicherweise zu erwartende Nachholeffekte nach der Krise werden die Einbußen bei Karstadt Kaufhof nicht aufwiegen.

Der Betriebsrat fleht den Bund um Hilfe an. Das werden aber auch andere Händler tun, die jetzt schließen müssen. Wie groß wird das staatliche Füllhorn sein müssen, um allen zu helfen? Der Handelsverband sieht schon länger viele kleine Ladenbetreiber vor dem Aus. Corona bringt jetzt aber auch die Großen in Bedrängnis. Der Ausgang: höchst ungewiss.