Essen. Vonovia-Chef Rolf Buch soll ab 2021 das Wirtschaftsbündnis Initiativkreis Ruhr führen. Warum sich der Dax-Manager für das Revier einsetzt.

An der Spitze des einflussreichen Wirtschaftsbündnisses Initiativkreis Ruhr zeichnet sich ein Wechsel ab: Rolf Buch, Chef von Europas größtem Immobilienkonzern Vonovia aus Bochum, soll ab Januar 2021 das Amt des Moderatos übernehmen. Das beschloss die Vollversammlung des Initiativkreises am Wochenende.

„Ich freue mich sehr darauf, die erfolgreiche Arbeit des Initiativkreises Ruhr 2021 als Moderator mitgestalten zu dürfen“, sagte Buch unserer Redaktion. Das Ruhrgebiet sei attraktiv für Unternehmen, Talente und Gründer und verfüge über eine Infrastruktur, „die ihresgleichen sucht“, so der Vorstandsvorsitzende des Dax-Konzerns, der im Sommer 2018 seine neu gebaute Zentrale in Bochum bezogen hatte. Buch hatte zu diesem Anlass der Stadt ein „Ewigkeitsbekenntnis“ gegeben.

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Der gebürtige Essener Buch hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder zum Standort Ruhrgebiet bekannt. Jetzt lässt er sich vom Initiativkreis Ruhr auch mit einem offiziellen Amt in die Pflicht nehmen. „Unsere Region an Rhein und Ruhr genießt ein sehr hohes Ansehen in den Bereichen Wirtschaft, Kultur und Bildung. Das erfahre ich in meiner täglichen Arbeit bei Terminen und Gesprächen immer wieder. Und das alles weit über Nordrhein-Westfalen hinaus“, erklärte der Vonovia-Chef.

Bernd Tönjes und Thomas Lange verlängern um ein Jahr

Buch wird den Initiativkreis ab 2021 im Tandem mit dem bislang weitgehend unbekannten Andreas Maurer von der Unternehmensberatungs-Firma Boston Consulting führen. Beide treten dann die Nachfolge von Bernd Tönjes (RAG-Stiftung) und Thomas Lange (National-Bank) an. Die Vollversammlung des Initiativkreises hatte das amtierende Moderatoren-Team zuvor gebeten, seine Amtszeit um ein Jahr zu verlängern. „Diesen Auftrag nehmen wir gerne an und werden die Verantwortung dann nach fünf Jahren in gute Hände legen“, erklärten Tönjes und Lange.

Die Moderatoren des Initiativkreises Ruhr Bernd Tönjes (l.) und Thomas Lange (r.) begrüßten NRW-Europaminister Stephan Hothoff-Pförtner bei der Vollversammlung.
Die Moderatoren des Initiativkreises Ruhr Bernd Tönjes (l.) und Thomas Lange (r.) begrüßten NRW-Europaminister Stephan Hothoff-Pförtner bei der Vollversammlung. © Initiativkreis Ruhr | Initiativkreis Ruhr

Nachdem die NRW-Landesregierung vor einigen Wochen im Rahmen der Ruhrkonferenz 74 Projekte für die „Chancenregion Ruhr“ auf den Weg gebracht und dafür 60 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte, forderte Tönjes, dass diese Projekte nun „zügig umgesetzt“ werden. Der Moderator signalisierte dafür die Kooperationsbereitschaft des Bündnisses mit seinen rund 70 Mitgliedsfirmen. NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (CDU), der die Ruhrkonferenz koordiniert, dankte dem Initiativkreis Ruhr für seine Unterstützung. „Viele der vertretenen Unternehmen sind als Co-Moderatoren an den Spitzen der Themenforen aktiv. Das ist die Vernetzung, die das Ruhrgebiet braucht.“

Holthoff-Pförtner betonte, dass auch in der Umsetzungsphase der ganzheitliche Ansatz der Ruhrkonferenz nötig sei. „Wenn wir Investitionen ins Ruhrgebiet holen, Gründer anziehen, unsere hellsten Köpfe hier halten wollen, dann müssen wir in allen Politikfeldern Impulse setzen“, sagte der CDU-Politiker.

Der Initiativkreis steht zudem hinter der Idee, die Olympischen Spiele und die Paralympics im Jahr 2032 in die Region an Rhein und Ruhr zu holen. Der Gründer der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“, Michael Mronz, stellte der Vollversammlung den aktuellen Stand der Planungen vor. „Wir unterstützen eine Bewerbung für ökologisch und ökonomisch nachhaltige Olympische Spiele, die auf einer breiten gesellschaftlichen Basis steht“, sagte Thomas Lange, Co-Moderator des Initiativkreises.