Duisburg. Der tschechische Milliardär Kretinsky baut Einfluss beim Großhändler Metro aus. Er übernimmt Großteil der Anteile des Familienkonzerns Haniel.

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky vergrößert seinen Einfluss im Düsseldorfer Handelskonzern Metro. Nach Angaben seines Unternehmens EPGC zieht Kretinsky die mit dem Duisburger Traditionskonzern Haniel vereinbarte Option und übernimmt einen Großteil der Haniel-Anteile an der Metro.

Der Deal soll zum 6. November wirksam werden. Dann hält Kretinsky 29,99 Prozent an der Metro und ist damit größter Aktionär. Der Anteil liegt knapp unter der Schwelle von 30 Prozent, ab der ein Übernahmeangebot für den gesamten Handelskonzern vorgelegt werden müsste. Im Sommer war ein solcher Übernahmeversuch Kretinskys bereits am Widerstand von Aufsichtsrat und Vorstand der Metro, aber auch zahlreicher Anteilseigner gescheitert.

In der Mitteilung von EPGC heißt es, Kretinsky wolle sich fortan als „verantwortungsvoller strategischer Investor“ bei der Metro engagieren. Sein Unternehmen strebe einen Sitz im Aufsichtsrat an.

Mit dem Verkauf des größten Teils seines verbliebenen 15-Prozent-Anteils geht für das Familienunternehmen Haniel eine Ära zu Ende. Der Konzern hatte in den 60er Jahren zu den Gründern des Großhändlers Metro gehört. Haniel war seit längerem mit der Geschäftsentwicklung bei der Metro unzufrieden. Die Duisburger halten jetzt nur noch rund zwei Prozent an der Metro. Auch auf diesen Rest hat Kretinsky eine Option.