Düsseldorf. Die Metro verkauft 80 Prozent ihres China-Geschäfts. Mit dem Erlös von einer Milliarde Euro will der Großhändler Wachstum in Europa finanzieren.
Der Handelskonzern Metro trennt sich von der Mehrheit an seinem China-Geschäft. Aus dem Verkauf an den chinesischen Konzern Wumei sollen nach Angaben von Metro-Chef Olaf Koch mehr als eine Milliarde Euro in die eigene Kasse fließen. Metro bleibt mit 20 Prozent an dem Joint Venture beteiligt.
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„Das ist ein wirklicher Tag für uns“, sagte Koch am Freitagnachmittag nach der Vertragsunterzeichnung. Mit dem Erlös aus dem China-Deal wolle die Metro ihre „Wachstumsdynamik beschleunigen“. Der Konzern will sich das ganz auf das Großhandelsgeschäft mit Gastronomen und Hoteliers konzentrieren. In China machten Verbraucher zuletzt aber rund 70 Prozent aus. „Das passt nicht zu unserem Profil“, so Koch.
Metro mit 97 Märkten in China vertreten
Die Metro ist seit 1996 in China vertreten. Aktuell betreibt der Düsseldorfer Konzern in der Volksrepublik 97 Märkte in 59 Städten - fast so viele wie im deutschen Heimatmarkt. Koch bezeichnete das China-Geschäft der Metro, das seinen Umsatz zuletzt auf 2,7 Milliarden Euro steigern konnte, am Freitag als „Erfolgsgeschichte“. Es verfüge über eine „ausgezeichnete Profitabilität“. In der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Marktführer Wumei, der über 1100 Standorte verfügt, sieht Koch „neue Möglichkeiten“ für das Gemeinschaftsunternehmen mit Metro.
Auch beim geplanten Verkauf der SB-Warenhauskette Real ist die Metro einen Schritt weiter. Das Kartellamt genehmigte am Freitag den Verkauf von Geschäftsanteilen und Immobilien an den Investor Redos. Über den Weiterverkauf einzelner Filialen müssen die Wettbewerbshüter in den kommenden Wochen entscheiden.