Essen. Durch den Brexit haben sich laut Landes-Minister Holthoff-Pförtner 106 britische Firmen in NRW angesiedelt: Vor allem eine Branche ist betroffen.

Wegen des Brexits siedeln sich in Nordrhein-Westfalen einem Bericht zufolge verstärkt britische Firmen an. „Nach aktuellem Stand sind es 106 Unternehmen, die sich seit dem Referendum bei uns neu angesiedelt haben“, sagte Stephan Holthoff-Pförtner (CDU), Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Bereits im März hatte die schwarz-gelbe Landesregierung über eine verstärkte Ansiedlung britischer Unternehmen in NRW informiert. Damals sprach die Landesregierung von „fast 100“ britischen Unternehmen, die sich seit dem Brexit-Referendum im Juni 2016 im Land angesiedelt hätten.

Finanzdienstleister benötigen eine EU-Lizenz

Der Leiter der Außenwirtschaftsberatung der IHK Köln, Andreas Schäfer, sagte in dem Bericht, besonderen Handlungsbedarf gebe es bei Banken und in der Versicherungsbranche Großbritanniens. „Die Finanzdienstleister benötigen eine EU-Lizenz, um bei uns Geschäfte abwickeln zu können. Die bisherige EU-Lizenz verfällt mit dem Brexit.“

Am Montag trat ein Gesetz gegen einen ungeregelten Austritt in Kraft. Königin Elizabeth II. habe das Gesetz gebilligt, teilte der Vorsitzende des britischen Oberhauses mit. Das Gesetz sieht vor, dass der britische Premierminister eine Verlängerung der am 31. Oktober auslaufenden Brexit-Frist beantragen muss, wenn bis zum 19. Oktober kein Austrittsabkommen ratifiziert ist. Boris Johnson lehnt eine Verlängerung jedoch kategorisch ab.