Düsseldorf. Der Ausbau des schnellen Internets in NRW-Schulen kommt voran. In den Gewerbegebieten gibt es dagegen noch Nachholbedarf.
Die Versorgung der Schulen in Nordrhein-Westfalen mit schnellem Internet kommt nach Angaben von Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) voran. Mittlerweile hätten 86 Prozent der Schulen im Land einen Gigabitanschluss oder es sei einer geplant. Das habe eine Abfrage der Schulträger und Kommunen ergeben, teilte Pinkwart am Dienstag in Düsseldorf nach dem 2. Gigabit-Gipfel mit.
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Bei den Gewerbegebieten in NRW ist die Quote noch nicht so hoch. Hier ist bislang für 66 Prozent ein Anschluss im Gigabitbereich vorhanden oder geplant. Bis zum Jahr 2022 sollen alle Schulen und Gewerbegebiete im Land an Gigabit-Internetleitungen angeschlossen sein.
Vodafone-Chef: Es wird ein Ruck durch das Land gehen
„Bei der Versorgung der Haushalte bis 2025 machen wir erhebliche Fortschritte“, sagte Pinkwart nach einem Treffen mit Netzbetreibern und Branchenverbänden. Die Zusammenarbeit trage Früchte.
Hannes Ametsreiter, Deutschland-Chef des Telekommunikationskonzerns Vodafone, geht davon aus, dass sein Unternehmen in diesem Jahr 24 Gewerbegebiete mit rund 1500 Unternehmen in NRW mit Glasfaser-Anschlüssen versorgen wird. „Es wird ein Ruck durch das Land gehen“, sagte Ametsreiter. Das Kabelnetz werde schrittweise zum Glasfasernetz ausgebaut und ermögliche deshalb immer höhere Geschwindigkeiten bei der Datenübertragung.
Kritik kommt von den Grünen
Schon jetzt seien 70 Prozent der Haushalte über die Fernsehkabelnetze (HFC) mit Übertragungsraten von mindestens 400 Megabit pro Sekunde versorgt, sagte Minister Pinkwart. Das sei eine höhere Quote als in jedem anderen Flächenland in Deutschland. Diese Netze würden in den kommenden Jahren auf Gigabitfähigkeit aufgerüstet.
Die Grünen warfen Pinkwart vor, Geld in aus der Zeit gefallene Technik wie Kupferkabel und HFC-Anschlüsse zu stecken. „Dabei ist schon heute klar, dass diese Anschlüsse höchstens mittelfristig ausreichen wird, um die notwendige Geschwindigkeit bei der Datenübertragung zu gewährleisten“, sagte Matthi Bolte, Sprecher für Digitalisierung der Grünen im Landtag. Vielmehr müssten endlich alle Kräfte für den Ausbau der Zukunftstechnologie Glasfaser gebündelt werden. (mit dpa)