Marl. Auf dem Gelände der Zeche Auguste Victoria in Marl sollen 1000 neue Jobs entstehen. Minister Pinkwart spricht von einem Projekt mit Strahlkraft.

Auf dem Gelände des stillgelegten Bergwerks Auguste Victoria in Marl laufen die Vorbereitungen für neue Firmenansiedlungen. „Dieses Projekt entwickelt für das gesamte Ruhrgebiet und darüber hinaus Strahlkraft und wird auch international tätige Unternehmen anziehen“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Donnerstag bei einem Besuch in Marl.

Die Landesregierung fördert die Entwicklung des neuen Industrie- und Gewerbegebietes mit 14,5 Millionen Euro. Das Vorhaben trägt den Projektnamen „gate.ruhr“. Ziel ist es nach Angaben des Ministeriums, dass etwa 1000 neue Arbeitsplätze auf dem früheren Zechengelände geschaffen werden.

Aktuell größtes Flächennutzungsprojekt des Landes NRW

Das RAG-Bergwerk Auguste Victoria hatte im Jahr 2015 den Betrieb eingestellt. Das Vorhaben in unmittelbarer Nähe zum Evonik-Chemiepark Marl ist das derzeit größte Flächennutzungsprojekt des Landes in ganz NRW, erklärte das Ministerium. Das Gelände ist etwa 45 Hektar groß. In einem ersten Schritt soll die Projektgesellschaft, die von der Stadt Marl und der RAG getragen wird, Flächen im Umfang von 12,5 Hektar erschließen.

„Auf Auguste Victoria waren bis zur Schließung mehrere Tausend Kumpel beschäftigt“, sagte Werner Arndt, der Bürgermeister der Stadt Marl. „Mit gate.ruhr sorgen wir dafür, dass auch die Kinder und Kindeskinder unserer Bergleute hier wieder gute Arbeit finden und es mit unserer Stadt und unserer Region weiter vorangeht.“

Standort über Schiene, Straße und per Schiff erreichbar

Der Chef der RAG-Immobilientochter (RAG MI), Markus Masuth, erklärte: „Wir können nun unverzüglich mit den notwendigen Arbeiten starten.“ Die Präsidentin der Bezirksregierung Münster, Dorothee Feller, betonte, das Projekt sei nicht nur für Marl, sondern für die gesamte Emscher-Lippe-Region eine große Chance.

Auf Basis einer Machbarkeitsstudie, die von der Europäischen Union und vom Land NRW mit 1,8 Millionen Euro unterstützt wurde, hatte die Stadt Marl ein Nutzungskonzept für das gesamte Areal erstellt. Als vorteilhaft gilt, dass der Standort über den Wesel-Datteln-Kanal sowie das Schienen- und Autobahnnetz zu erreichen ist.