München. Die Geschäfte bei Siemens laufen trotz Krise ganz gut - wäre da nicht das Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia. Im Kerngeschäft verdiente der Konzern im Krisenjahr sogar mehr als 2008. Doch Milliardenbelastungen bei Nokia Siemens Network verhagelten die Bilanz.

Trotz Wirtschaftskrise hat Siemens 2009 in seinem Kerngeschäft ein höheres Ergebnis eingefahren. Der Ausblick für das neue Jahr fiel aber sehr verhalten aus. Zudem ließ eine Milliardenbelastung beim Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) den Nachsteuergewinn einbrechen. Unterm Strich verdiente Siemens im vergangenen Jahr rund 2,5 Milliarden Euro und damit 58 Prozent weniger als 2008, wie der Konzern am Donnerstag in München mitteilte.

Den Umsatz konnte das Unternehmen aber mit 76,7 Milliarden Euro nahezu stabil halten, der Auftragseingang brach um 16 Prozent auf rund 79 Milliarden Euro ein. «Insgesamt bleibt das Marktumfeld 2010 herausfordernd», erklärte Vorstandschef Peter Löscher.

Ausblick verhalten - weniger Aufträge

Den operativen Gewinn der drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit konnte Siemens im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 7,47 Milliarden Euro steigern. Für 2010 rechnet Siemens aber hier mit einem deutlich niedrigeren Ergebnis zwischen 6 und 6,5 Milliarden Euro.

Milliardenschwere Belastungen beim Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) rissen Siemens im vierten Quartal in die roten Zahlen und ließ auch den Nachsteuergewinn im Gesamtjahr einbrechen. «In schwierigstem Umfeld hat Siemens im Vergleich zu den wichtigsten Wettbewerbern 2009 sehr gut abgeschnitten», erklärte Löscher. «Um die Geschäfte nachhaltig zu sichern, die von der Krise besonders betroffen sind, führen wir notwendige Maßnahmen konsequent fort.» (ap)