Essen. . RWE leitet den endgültigen Ausstieg aus der Kohleverstromung ein. Die Planung für ein Braunkohlekraftwerk im rheinischen Revier seien gestoppt.

Der Essener Energiekonzern RWE verabschiedet sich endgültig von Plänen, in neue Kohlekraftwerke zu investieren. „Neue Kohlekraftwerke haben in unserer Zukunftsstrategie keinen Platz mehr“, erklärte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz am Freitag. Sein Unternehmen wolle sich künftig auf eine Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien konzentrieren. RWE zieht damit die Konsequenzen aus der Empfehlung der „Kohlekommission“, die Kohleverstromung in Deutschland spätestens im Jahr 2038 zu beenden.

Konzentration auf Erneuerbare Energien

RWE teilte am Freitag gleichzeitig mit, der Konzern habe auch die Planungen für das angedachte neue Braunkohlekraftwerk „BoAplus“ im rheinischen Niederaußem mittlerweile eingestellt. Die Realisierung habe ohnehin unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit gestanden, die in den vergangenen Jahren nicht gegeben gewesen sei.

RWE-Chef Rolf Martin Schmitz.
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. © André Hirtz

Das starke Engagement von RWE bei der Verstromung von Braunkohle war in den vergangenen Jahren von Umweltschützern immer wieder kritisiert worden. Konzernchef Schmitz betonte, RWE sei überzeugt, dass bestehende Kohlekraftwerke noch als Kapazität in der Rückhand benötigt würden, auch wenn ihr Anteil immer weiter zurückgehen werde. Für neue Kraftwerke wolle das Unternehmen aber auf Erneuerbare Energien, Speichertechnologien und CO2-arme Technologien wie etwa Gasanlagen setzen.

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Nach eigenen Angaben hat RWE seinen Ausstoß von CO2 in den vergangenen sechs Jahren bereits um rund 60 Millionen Tonnen reduziert. Das entspreche einer Minderung von 34 Prozent seit 2012. Der Essener Versorger will sich durch die geplante Übernahme des Ökostromgeschäfts der Tochter Innogy und der des bisherigen Wettbewerbers Eon zu einem führenden Erzeuger von Strom aus Erneuerbarer Energie wandeln.

Grüne begrüßen RWE-Entscheidung

Die Grünen im NRW-Landtag begrüßten das endgültige Aus für das geplante neue Braunkohlekraftwerk in Niederaußem. „Das Ende von BoAplus macht zumindest etwas Hoffnung, dass RWE den verkrampften Kampf für die Kohle doch noch aufgibt und endlich die Realität von Kohleausstieg und Energiewende anerkennt“, sagte die energiepolitische Sprecherin Wibke Brems. Jetzt müsse sich das Unternehmen aber auch schnell zum Erhalt des Hambacher Forstes bekennen und Klarheit für die von Umsiedlung bedrohten Menschen schaffen, so Brems.