Frankfurt/Main. Deutsches Geld zerstört den Tropenwald in Indonesien. Das kritisiert die Umweltorganisation Greenpeace. Ein Tochterunternehmen der staatlichen Förderbank KfW habe mehrfach Kredite an ein Unternehmen der Sinar Mas Gruppe vergeben, die zu den größten Palmölproduzenten Asiens gehört.

Die Umweltorganisation Greenpeace hat ein Tochterunternehmen der staatlichen Förderbank KfW wegen Hilfen für einen indonesischen Konzern kritisiert, der in dem Land großflächig Urwälder zerstöre. Vor dem KfW-Sitz in Frankfurt zeigten die Umweltschützer bei einem Protest am Donnerstag Fotos, die das Ausmaß der Tropenwaldzerstörung in Indonesien zeigen. Greenpeace beschuldigte die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, eine KfW-Tochter, mehrfach Kredite in einer Gesamthöhe von 42 Millionen US-Dollar an ein Unternehmen der Sinar Mas Gruppe vergeben zu haben. Die Gruppe unterhält Greenpeace zufolge Firmen, die zu den größten Palmöl- und Papierproduzenten Asiens gehören.

Bevölkerung wird vertrieben

"Wir sind hier, um die KfW und deren Tochter DEG mit den Folgen ihrer Kreditvergabe zu konfrontieren», erklärte Corinna Hölzel, Waldexpertin von Greenpeace. «Deutsche Gelder zerstören Indonesiens Urwälder». Für die Plantagen von Sinar Mas werde der Urwald abgeholzt sowie die lokale Bevölkerung vertrieben, kritisierte Greenpeace. Indonesisches Palmöl lande dann hierzulande in Schokoriegeln, Waschmitteln und in Dieselfahrzeugen. Sinar Mas bezeichnet sich laut Greenpeace als Nummer Eins im Palmölgeschäft in Indonesien und die Nummer Zwei weltweit. Die Firmengruppe dringt demnach besonders aggressiv in unberührte Urwaldgebiete vor und zerstört damit unter anderem den Lebensraum der vom Aussterben bedrohten Orang Utans.

Greenpeace forderte KfW und DEG auf, die staatlichen Kredite für Sinar Mas vorzeitig zu kündigen und weltweit aus der Förderung von Palmölprojekten auszusteigen. «Die Banken missbrauchen ihren staatlichen Auftrag, kleine und mittelständische Unternehmen in Entwicklungsländern zu finanzieren, indem sie den größten Konzernen Gelder hinterherwerfen», erklärte Hölzel. (AFP)