Essen. ThyssenKrupp rechnet mit hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag als zusätzliche Kosten durch die geplante Aufspaltung des Konzerns.
Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp sieht durch die geplante Aufspaltung erhebliche Kosten auf sich zukommen. Im neuen Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) würden der Jahresüberschuss sowie der freie Mittelzufluss nach vorläufigen Berechnungen mit einem höheren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag belastet, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Essen mit. Thyssenkrupp will sich in zwei Teile spalten: In ein Unternehmen für die Industriebereiche, sowie ein weiteres für die Werkstoffgeschäfte. Über die Spaltung soll die Hauptversammlung im Januar 2020 abstimmen.
Trotz der Belastungen erwartet Thyssenkrupp für das Jahr einen deutlich höheren Jahresüberschuss im Vergleich zum Vorjahr. Ergebnissteigerungen der fortgeführten Geschäfte sowie positive Effekte aus dem erwarteten Abschluss des Stahl-Gemeinschaftsunternehmen mit Tata Steel sollen die Belastungen mehr als ausgleichen, hieß es.
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Jahresüberschuss bereinigt um die verkauften Stahlaktivitäten in Amerika von 271 Millionen auf 60 Millionen Euro. Probleme bei Projekten im Anlagen- und Schiffbaugeschäft, Qualitätsprobleme bei der Komponentensparte, hohe Rohstoffkosten bei Aufzügen sowie Rückstellungen für das laufende Stahl-Kartellverfahren waren der Grund dafür. Thyssenkrupp hatte deswegen Anfang November zum zweiten Mal die Prognose gesenkt. Die Aktionäre sollen trotzdem eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten. (dpa)