An Rhein und Ruhr. . Schönheitsfehler und höhere Preise – Auch im Rheinland hat die Trockenheit den Landwirten zu schaffen gemacht. Besonders betroffen: Kartoffeln.
Auch im Rheinland hat die Trockenheit den Landwirten ordentlich zu schaffen gemacht. Bei vielen Kulturen gab es dadurch Einbußen. „Bei uns sind besonders Kartoffeln, Zuckerrüben sowie Mais und Grünland zu nennen“, so Marilena Kipp vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband zur NRZ. Als Grünland bezeichnen die Bauern übrigens das Gras, das als Winterfutter für das Vieh dient. Weil es oft verdörrt war, müssen die Landwirte nun auf Reserven zurückgreifen oder zukaufen.
Die Erträge variieren allerdings sehr, je nach Region und Bodenbeschaffenheit. „Der Niederrhein verfügt über eher sandige Böden, die das Wasser nicht so gut halten können und daher noch stärker von langanhaltender Trockenheit betroffen sind“, so Marilena Kipp.
Langfristig gegen Extremwetterlagen wappnen
Dies spürt nun der Verbraucher: Bei Kartoffeln gab es im Rheinland auf nicht beregneten Flächen 30-40 Prozent Verlust. Dieser macht sich vor allem in Größe und Qualität der Knollen bemerkbar. Auch optische Mängel sind möglich, die aber nicht den Geschmack beeinflussen. „wir hoffen dennoch, dass der Verbraucher auf regionale Ware zurückgreift.“ Teurer wird außerdem Kohl.
Langfristig will sich der Verband gegen Extremwetterlagen wappnen. Möglich wäre etwa eine Versicherung für Wetterextreme, in den Niederlanden gibt es das schon. Auch steuerliche Instrumente könnten den Landwirten helfen.
Es müsse Anreize geben, in guten Zeiten Geld zurückzulegen, um sich in schlechteren Zeiten selbst zu helfen. Zudem müsste stärker erforscht werden, welche Sorten angesichts der notwendigen Anpassungsgeschwindigkeit besser gezüchtet werden können und welcher Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nötig ist.
Landwirtschaft, Politik und Wissenschaft müssen hierbei Hand in Hand gehen, damit wir für die Zukunft gewappnet sind, so Kipp.