München. In München werben Städte und Regionen auf der Immobilienmesse Expo Real um Investoren. Das Ruhrgebiet macht sich die Schwächen Münchens zunutze.
Städte und Regionen sind im dauernden Wettstreit um Investoren. Die jährlich stattfindende Immobilienmesse Expo Real in München ist in diesem Zusammenhang ein herausragendes Ereignis. Die nach eigenen Angaben größte Messe ihrer Art in Europa bietet in diesem Jahr nach eigenen Angabe 2041 Ausstellern eine Bühne - und alle buhlen um die Ansiedlung von Unternehmen oder Projekten.
Da muss man sich schon etwas einfallen lassen, um aus der Masse hervorzustechen. Zum Beispiel in dem man die Schwächen des sehr selbstbewussten Gastgebers hervorhebt, um die eigenen Stärken zu untermauern. Das jedenfalls haben sich die Wirtschaftsförderung BMR (Business Metropole Ruhr) und der Regionalverband Ruhr offensichtlich gedacht, als sie ihren Werbeslogan entwarfen, mit dem sie diverse Gebäude in der Münchener Innenstadt illuminierten:
„München ist ein Dorf. Mit den Preisen einer Metropole. Lernen Sie das Gegenteil kennen – in der Metropole Ruhr“.
Man wolle ein bisschen frecher sein, um wahrgenommen zu werden, heißt es beim BMR. Auf Twitter legte der Interessensverband aus dem Ruhrgebiet sogar noch nach: Süffisant heißt es dort: "Da hat doch jemand gestern Abend tatsächlich in München für Erleuchtung gesorgt".
Obwohl auch einzelne Delegationen von fast jeder Ruhrgebietsstadt in der bayrischen Hauptstadt für ihre eigenen Kommunen werben, tritt das Ruhrgebiet seit Jahren auch schon als Einheitsmarke in München auf.
Bosch-Tochter schafft in Bochum bis zu 2000 Arbeitsplätze
Dass auf dem Gelände des früheren Opel-Werks in Bochum-Laer beispielsweise bis zu 2000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, gab der Technologiekonzern Bosch am Dienstag auf der Expo Real in München bekannt. Und auch der Bergbaukonzern RAG präsentierte auf der Messe in München gute Nachrichten für das Ruhrgebiet. Gemeinsam mit Bottrop und Essen will RAG ein neues Stadtviertel schaffen. „Es wird ein neues urbanes Zentrum mitten im Ruhrgebiet entstehen“, sagte der Chef der RAG-Immobilientochter, Markus Masuth, im Gespräch mit unserer Redaktion. Bei dem 1700-Hektar-Areal am Rande von Essen und Bottrop handele es sich um eine der größten Flächen-Reserven des Ruhrgebiets. Auf dem Areal könnten „mehrere Tausend Arbeitsplätze“ entstehen, sagte Masuth. (sat)