Duisburg/Essen. . Studie der Universität Duisburg-Essen: Kunden in ganz Europa meiden zunehmend Diesel-Pkw. In mehr als 20 deutschen Städten drohen Fahrverbote.
Einer Studie der Universität Duisburg-Essen zufolge haben Diesel-Pkw in allen europäischen Ländern an Beliebtheit eingebüßt. „Die Europäer kehren dem Diesel den Rücken zu“, sagte der Studienautor Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut, das zur Universität gehört. Seinen Angaben zufolge ist der Anteil von Diesel-Fahrzeugen bei Pkw-Neuwagenverkäufen in Europa (EU plus Norwegen und Schweiz) im ersten Halbjahr 2018 um 8,5 Prozentpunkte auf 36,8 Prozent zurückgegangen. In Deutschland habe es sogar einen Einbruch um 9,2 Prozentpunkte auf 32,1 Prozent gegeben.
Die Enttäuschung über manipulierte Abgaswerte und deutlich zu hohe Stickoxid-Ausstöße im Alltagsfahrbetrieb ziehe sich „wie ein roter Faden durch ganz Europa“, urteilte Dudenhöffer. Auch in Ländern wie Spanien, England, Schweden, Irland, Slowenien und Rumänien habe der Diesel-Antrieb deutlich Marktanteile eingebüßt.
Fahrverbote in Dortmund, Köln und Hagen?
Dudenhöffer verwies im Zusammenhang mit der Kaufzurückhaltung in Deutschland auch auf drohende Fahrverbote für Diesel-Pkw in vielen Regionen der Bundesrepublik. Der Studie zufolge sind in mehr als 20 Städten Diesel-Fahrverbote wahrscheinlich – beispielsweise in Dortmund, Düsseldorf, Köln, Hagen, Aachen, Hamburg, Stuttgart, Berlin und München. Damit drohe den Autofahrern ein „hoher Schaden“ zu entstehen.
Den Autoherstellern werde die Absatzkrise bei Diesel-Pkw zu schaffen machen, sagte Dudenhöffer voraus. „Bei den Autobauern werden die Diesel-Produktionsvolumen kleiner. In der Produktion bekommt der Diesel damit ein Kostenproblem.“