Duisburg/Essen. . Thyssenkrupp will in wenigen Tagen am Stahlstandort Duisburg mit der Produktion von Chemikalien aus Kohlendioxid (CO2) beginnen.
Thyssenkrupp will am Stahlstandort Duisburg mit der Produktion von Chemikalien aus Kohlendioxid (CO2) beginnen. Im Technikum des Projekts „Carbon2Chem“ werde Thyssenkrupp ab dem 20. September unter realen Bedingungen Hüttengase aus der Stahlproduktion in Wertstoffe umwandeln, teilte der Essener Konzern mit. Ziel sei die Produktion von Methanol, das unter anderem als Kraftstoff geeignet ist. Durch die neue Technologie soll sich die CO2-Belastung aus der Stahlerzeugung deutlich verringert. Bislang werden die Hüttengase lediglich verbrannt, um Strom und Wärme herzustellen.
Der Spatenstich für das Projekt „Carbon2Chem“ war vor zwei Jahren. Zum Start des Betriebs erwartet Thyssenkrupp auch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Ihr Ministerium fördert das Projekt mit mehr als 60 Millionen Euro. Beteiligt sind weitere Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter Konzerne wie Evonik, BASF, Akzo Nobel, Clariant, Linde, Siemens und VW sowie Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer-Institut und die Max-Planck-Gesellschaft.
Duisburger Standort mit langer Tradition
Das Gelände des neuen Forschungskomplexes hat eine lange Tradition. Seit fast 125 Jahren produziert der heutige Thyssenkrupp-Konzern an dieser Stelle Stahl. „Das ist ein bedeutender Augenblick für unser Unternehmen, denn wir planen etwas durchaus Historisches“, sagte Andreas Goss, Chef der Thyssenkrupp-Stahlsparte beim Spatenstich im November. Es gehe darum, das technologische Konzept der Stahlerzeugung um eine neue, wesentliche Komponente zu erweitern.
Unlängst hatte Thyssenkrupp beschlossen, die Stahlsparte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit den indischen Hersteller Tata einzubringen.