Bochum. . Sozialminister Laumann weist den Vorwurf zurück, er wolle die Landesförderung für das Flüchtlingsprojekt Quaz in Bochum einstellen.
NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) weist den Vorwurf zurück, er wolle die Landesförderung des Flüchtlingsprojekts Quaz in der früheren Opel-Lehrwerkstatt in Bochum beenden. „Es wäre ein völlig unüblicher und ungewöhnlicher Vorgang, bei einem Projekt mit dreijähriger Laufzeit bereits nach einem Jahr über eine Verlängerung zu entscheiden“, sagte Laumann dieser Zeitung.
Quaz-Vorsitzender Eric Weik und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hatten am Montag für eine Weiterführung von Quaz geworben. „Wir haben aus einer nichtöffentlichen Äußerung des Ministers die Kenntnis, dass er alle Einzelprojekte aus den letzten Wochen der Vorgängerregierung nicht mehr fördern will“, erklärten sie am Donnerstag. Dazu sagte Laumann: „Wer das behauptet, soll bitte Ross und Reiter nennen und das belegen.“
Bereits 700 Zuwanderer qualifiziert
Das Quaz hat in weniger als einem Jahr rund 700 Zugewanderte beruflich und sprachlich qualifiziert. Für das dreijährige Projekt stehen zwölf Millionen Euro zur Verfügung, drei Millionen davon vom Land.
Im August 2017 hatte sich Laumann in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hinter Quaz gestellt. Der Minister schrieb: „Die Landesregierung begrüßt grundsätzlich die Entwicklung innovativer Ansätze zur Erprobung neuer Wege zur Arbeitsmarktintegration besonderer Zielgruppen. Hierzu zählen auch die Kooperation der regionalen Partner im mittleren Ruhrgebiet im Kontext der Arbeitsmarktintegration zugewanderter Menschen und die Entwicklung passgenauer Angebote vor dem Hintergrund der besonderen Bedarfe der Zielgruppe. Das in Rede stehende Modellprojekt zeichnet sich durch einen hohen Innovationsgehalt aus. Die Vermittlung von Sprache und beruflicher Qualifizierung sind wichtige Erfolgsfaktoren für die berufliche und gesellschaftliche Integration von Zugewanderten.“
Die jüngsten Äußerungen des Ministers sorgen bei Quaz für Erleichterung: „Wir schließen aus der Diskussion, dass Herrn Laumann daran gelegen ist, die Finanzierung über den bisher vereinbarten Zeitraum hinaus sicher zu stellen“, sagen Eiskirch und Weik und erneuern ihre Einladung an den CDU-Politiker, sich Quaz vor Ort anzuschauen.