Bonn/Essen. . Studie der Deutschen Post: Der europäische Durchschnittspreis für einen Standardbrief hat erstmals die Ein-Euro-Marke überschritten.

Der europäische Durchschnittspreis für einen inländischen Standardbrief hat in diesem Jahr erstmals die Ein-Euro-Marke überschritten. Das geht aus einer aktuellen Briefpreis-Studie der Deutschen Post hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Demnach liegt der Preis nun im Schnitt bei 1,02 Euro – 14 Cent mehr als noch vor einem Jahr.

Seit Anfang 2016 müssen die Kunden in Deutschland 70 Cent für einen Standardbrief zahlen. Das 70-Cent-Porto ist bis Ende 2018 gültig. Die Post peilt höhere Preise ab 2019 an. Laut „Bild am Sonntag“ soll der Preis auf 80 Cent steigen. Das Unternehmen bezeichnet dies als „Spekulation“.

Studie liefert Post Argumente für Preiserhöhung

Die Studie liefert Post-Chef Frank Appel Argumente in den anstehenden Gesprächen mit der Bundesnetzagentur als Preisregulierer. Mit der Studie hat der Bonner Konzern zum 17. Mal einen Vergleich der Briefpreise in Europa erstellt. Dabei hat die Deutsche Post eigenen Angaben zufolge das Porto in den 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie in Island, Norwegen und der Schweiz berücksichtigt.

Mehr als 70 Cent Porto für einen Standardbrief – das ist der Studie zufolge in vielen europäischen Ländern bereits Realität. 95 Cent müssen Kunden zum Beispiel in Frankreich zahlen, in Italien sind es sogar 2,80 Euro. In einigen Ländern ist das Porto aber niedriger als in Deutschland. In Österreich beispielsweise sind es 68 Cent, in Portugal 65 Cent und in Spanien 55 Cent. Den niedrigsten Preis im europäischen Vergleich hat Malta. Dort müssen die Kunden gerade einmal 26 Cent für einen Standardbrief bezahlen.