Detroit. Der Dieselskandal erreicht nun auch die oberste frühere Führungsebene von VW. Die US-Justiz klagt den früheren VW-Konzernchef Martin Winterkorn wegen Betrugs und Mittäterschaft im Abgasskandal an. Das geht aus einer erweiterten Anklageschrift hervor, die am Donnerstagabend vom zuständigen Gericht in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) veröffentlicht wurde. Die US-Behörden vermuten Winterkorn in Deutschland, von wo ihm vorerst keine Auslieferung drohen dürfte.
Der Dieselskandal erreicht nun auch die oberste frühere Führungsebene von VW. Die US-Justiz klagt den früheren VW-Konzernchef Martin Winterkorn wegen Betrugs und Mittäterschaft im Abgasskandal an. Das geht aus einer erweiterten Anklageschrift hervor, die am Donnerstagabend vom zuständigen Gericht in Detroit (US-Bundesstaat Michigan) veröffentlicht wurde. Die US-Behörden vermuten Winterkorn in Deutschland, von wo ihm vorerst keine Auslieferung drohen dürfte.
„Wer versucht, die Vereinigten Staaten zu betrügen, wird einen hohen Preis bezahlen“, erklärte US-Justizminister Jeff Sessions laut einer Mitteilung. Die Tatsache, dass kriminelle Straftaten von VW von der höchsten Ebene der Konzernführung abgesegnet gewesen sein dürften, sei erschreckend, sagte der zuständige Staatsanwalt Matthew J. Schneider vom östlichen Bezirk Michigans. Volkswagen kündigte am Donnerstag an, weiterhin vollumfänglich mit dem US-Justizministerium zu kooperieren. Allerdings sei es nicht angemessen, zu individuellen Verfahren Stellung zu nehmen.
Gegen Winterkorn und andere VW-Manager wird auch in Deutschland ermittelt. Zum einen wegen des Anfangsverdachts des Betruges, zum anderen wegen Marktmanipulation. Anleger klagen deswegen auf Schadenersatz in Milliardenhöhe. Die Manager sollen die Finanzmärkte im Herbst 2015 zu spät über den Abgasskandal informiert haben. Der Konzern betont stets, dies rechtzeitig getan zu haben.
VW kündigte unterdessen an, dass Aufrichtigkeit in Zukunft wieder genauso wichtig werden soll wie der Konzerngewinn. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Berlin sagte der neue Vorstandsvorsitzende Herbert Diess, Recht und Gesetz in dem Wolfsburger Autobauer, der seit fast drei Jahren mit den Folgen des Dieselskandals ringt, stärken zu wollen.