Wolfsburg. . Elektromobilität, IT im Auto, Markengruppen: Der neue Vorstandschef Herbert Diess will VW im Wettrennen mit anderen Herstellern und Technologiekonzernen schlagkräftiger machen. Sein Ziel sei es, beim größten Autohersteller der Welt das Tempo für Innovationen zu erhöhen und neue Akzente zu setzen, sagte der Manager gestern in Wolfsburg. Eine „Revolution“ aber sei nicht geplant.
Elektromobilität, IT im Auto, Markengruppen: Der neue Vorstandschef Herbert Diess will VW im Wettrennen mit anderen Herstellern und Technologiekonzernen schlagkräftiger machen. Sein Ziel sei es, beim größten Autohersteller der Welt das Tempo für Innovationen zu erhöhen und neue Akzente zu setzen, sagte der Manager gestern in Wolfsburg. Eine „Revolution“ aber sei nicht geplant.
Diess löst Matthias Müller ab, der im Konzern bleiben soll, aber noch keine klar umrissene Rolle hat. Der neue Mann an der VW-Spitze -- bisher Leiter der Kernmarke und früher bei BMW – kann seine Aufgaben mit einer großen Machtfülle angehen. Diess behält in der Hauptsparte VW Pkw ebenfalls die Zügel in der Hand, was auch auf Kritik stößt.
Am Donnerstagabend hatte der VW-Aufsichtsrat bekanntgegeben, dass der 59-jährige Ingenieur die Führung des gesamten Konzerns übernehmen soll. Vom mächtigen Betriebsratschef Bernd Osterloh bekam Diess Rückendeckung. Der neue Chef erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag.
Diess verantwortet zusätzlich die Konzernentwicklung und -forschung. Außerdem lenkt er die Fahrzeug-IT - also alles rund um die Vernetzung des Autos. Zugleich führt Volkswagen neue Markengruppen ein. Laut Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch soll die Neuordnung die Prozesse im Konzern beschleunigen und Strukturen verschlanken.
Ex-Chef Müller wandte sich ebenfalls an die Mitarbeiter: Er sei froh, dass es bei der Neuausrichtung Erfolge gebe – mit weniger Hierarchie und der „Strategie 2025“ unter anderem zur E-Mobilität. „Es war fordernd, nicht selten nervenaufreibend, aber letztlich war es eine gute Zeit“, schrieb er. Müller hatte nach dem Bekanntwerden der Dieselmanipulationen im Herbst 2015 die Konzernspitze übernommen.
Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsrat Stephan Weil (SPD) betonte: „Wir tragen die Beschlüsse mit Nachdruck mit.“ Er und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sitzen im Kontrollgremium.