Frankfurt/Main. . Mitten in der Debatte über die Führungsspitze der Deutschen Bank dürfte ein namhafter US-Banker in deren höchstes Kontrollgremium einziehen. Die Deutsche Bank schlägt den ehemaligen Chef der US-Bank Merrill Lynch, John Thain, als neues Mitglied des Aufsichtsrates vor. Das teilten die Frankfurter am Mittwoch bei der Einladung für die Hauptversammlung am 24. Mai mit.
Mitten in der Debatte über die Führungsspitze der Deutschen Bank dürfte ein namhafter US-Banker in deren höchstes Kontrollgremium einziehen. Die Deutsche Bank schlägt den ehemaligen Chef der US-Bank Merrill Lynch, John Thain, als neues Mitglied des Aufsichtsrates vor. Das teilten die Frankfurter am Mittwoch bei der Einladung für die Hauptversammlung am 24. Mai mit.
Kurz vor Ostern berichteten mehrere Medien über eine zeitnahe Ablösung des Chefs der Deutschen Bank, John Cryan. Der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner sucht dem Vernehmen nach bereits einen Nachfolger. In seinen knapp drei Jahren an der Spitze des Geldhauses war es dem Briten nicht gelungen, das schwächelnde Kapitalmarktgeschäft anzukurbeln. Drei Jahre hintereinander schrieb die Bank tiefrote Zahlen. Vor Ostern hatte sich Cryan allerdings mit einer kämpferischen Botschaft an die Belegschaft gewandt und damit klargemacht, dass er bleiben will. Sein Vertrag läuft bis 2020.
Die Nominierung von Thain ist nicht unumstritten. Er war von 2004 bis 2007 Chef der New Yorker Börse, bevor er 2007 an die Spitze von Merrill Lynch wechselte. In der Finanzkrise wurde Merrill Lynch 2008 an die Bank of America notverkauft, wenige Wochen später wurde Thain gefeuert. Die Bank of America war wegen der erheblichen Verluste und milliardenschwerer Bonuszahlungen bei Merrill Lynch selbst in schweres Fahrwasser geraten. Derzeit sitzt er unter anderem im Board of Directors des Mitfahrdienstes Uber. Insgesamt sollen vier neue Mitglieder in den Aufsichtsrat einziehen. Die weiteren drei sind Mayree Clark, Gründerin des Vermögensverwalters Eachwin Capital, die langjährige UBS-Managerin Michele Trogni sowie Norbert Winkeljohann von der Prüfungsgesellschaft PwC.