Essen. . Der Essener Energieversorger Eon schließt Preiserhöhungen durch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy aus.
Der Essener Energieversorger Eon schließt Preiserhöhungen durch die Übernahme des Konkurrenten Innogy aus. „Durch diese Transaktion werden die Preise nicht steigen“, sagte Eon-Chef Johannes Teyssen in einem WAZ-Interview gemeinsam mit RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. „Es gibt einen scharfen Wettbewerb der Energieunternehmen. Viele Hundert Anbieter sind auf dem Markt. Kunden können mit einem Klick wechseln“, gab Teyssen zu bedenken.
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Eon und RWE, die beiden größten deutschen Energieversorger, hatten vor wenigen Tagen angekündigt, ihre Geschäfte untereinander neu aufzuteilen. Das Netzgeschäft und der Vertrieb kommen zu Eon, RWE erhält die Ökostrom-Erzeugung. Die RWE-Tochter Innogy, bei der mehr als 40 000 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird zerlegt. Im In- und Ausland hätte Eon nach der Übernahme rund 50 Millionen Kunden.
Eon und Innogy kämen Teyssens Angaben zufolge im Vertriebsgeschäft zusammen auf einen Marktanteil von bundesweit 25 Prozent. „Ein Monopol sieht anders aus“, sagte der Eon-Chef. „Von einer Gefahr für den Wettbewerb kann keine Rede sein“, betonte auch RWE-Chef Schmitz. Zwar werde RWE durch den Deal mit Eon zur Nummer drei bei den erneuerbaren Energien in Europa. „Damit steigt aber nicht unsere Marktmacht“, sagte er.
„Kein Deal auf dem Rücken der Innogy-Beschäftigten“
Bis zu 5000 Arbeitsplätze will Eon im Zuge der Übernahme abbauen. Dabei sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden, bekräftigte Teyssen: „Es ist falsch zu sagen, dies sei ein Deal auf dem Rücken der Innogy-Beschäftigten. Die Potenziale für Verbesserungen und Einsparungen entstehen mit der Übernahme auf beiden Seiten, also werden die wegfallenden Stellen nicht nur bei Innogy abgebaut.“ Es gehe nicht nur um die Zentralen von Eon und Innogy in Essen, sondern um die gesamte zukünftige Organisation mit Bereichen wie IT, Vertrieb und Netzgeschäft.
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RWE soll zum größten Aktionär von Eon aufsteigen und mit knapp 17 Prozent am Nachbarkonzern beteiligt werden. Einen Zusammenschluss der beiden bundesweit größten Energiekonzerne lehnen Schmitz und Teyssen aber ab. „Es gibt keinerlei Überlegungen in Richtung Fusion“, erklärte RWE-Chef Schmitz. Eon-Chef Teyssen sagte: „Das Gerede von einer Fusion hat eher was von Monopoly oder Malen nach Zahlen.“