Düsseldorf. . Nie zuvor sind in NRW mehr neue Windanlagen gebaut worden als im vergangenen Jahr: 312 Windräder mit einer Leistung von zusammen 868 Megawatt. „Das ist ein einmalig hoher Zubau bei der Windenergie“, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE), Reiner Priggen.

Nie zuvor sind in NRW mehr neue Windanlagen gebaut worden als im vergangenen Jahr: 312 Windräder mit einer Leistung von zusammen 868 Megawatt. „Das ist ein einmalig hoher Zubau bei der Windenergie“, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE), Reiner Priggen.

Der frühere Grünen-Fraktionschef gab aber gleichzeitig eine düstere Prognose für die Entwicklung der Windenergie ab. Schon 2018 sei mit einem Einbruch des Anlagenbaus um 50 Prozent zu rechnen, auch wegen der verschärften Gesetze in NRW. So sollen Windräder künftig einen Mindestabstand von 1500 Metern zu Wohngebieten halten und nicht mehr in Wäldern gebaut werden dürfen. Die Landesregierung trete hier auf die Bremse, kritisierte Priggen, dabei müsse der Bau von Windanlagen ab sofort jährlich das Rekordniveau von 2017 erreichen, um das Ziel der neuen Bundesregierung, bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien beim Stromverbrauch auf 65 Prozent anzuheben, zu erreichen. Für NRW bedeute dies: jeweils 800 Megawatt Strom aus Wind und Photovoltaik, also in jedem Jahr 280 bis 300 neue Windräder.

Die Landesregierung begründet die geplanten Restriktionen damit, dass eine Vielzahl von Bürgern die immer mehr und immer größeren Windräder nicht mehr akzeptiere. Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) will deshalb stärker auf andere erneuerbare Energien setzen; die Branche indes sorgt sich um Arbeitsplätze und Klimaziele, wenn die Windkraft als Wachstumstreiber ausfällt.

Nordrhein-Westfalen hinkt laut LEE beim Anteil regenerativer Energien am Stromverbrauch hinterher. Es liegt auf dem letzten Platz unter den deutschen Flächenländern. Schleswig-Holstein kommt als Windstrom-Exporteur auf mehr als 100 Prozent. Im Regierungsbezirk Detmold haben regenerative Energien einen Anteil von fast 30 Prozent am Stromverbrauch, im Bezirk Düsseldorf sind es nur sechs Prozent.