Essen. . Der besonders harte Wettbewerb im Ruhrgebiet führt zu niedrigen Spritpreisen. Im Schnitt erhöhen die Tankstellen vier Mal täglich.

Gut vier Jahre nach Einführung der Markttransparenzstelle tobt an deutschen Tankstellen weiterhin ein erbitterter Preiskampf. Nach Erkenntnissen des Bundeskartellamts lagen im vergangenen Jahr innerhalb einer Stadt Unterschiede von bis zu 30 Cent für einen Liter Sprit zwischen der günstigsten und der teuersten Tankstelle. Das Preisniveau im Revier blieb moderat.

Die günstigen Preise in der Region dürften auch Folge des harten Wettbewerbs sein. Denn dem Kartellamt zufolge hat NRW mit mehr als 3000 die weitaus meisten Tankstellen aller Bundesländer. Bei der Tankstellendichte pro 1000 Einwohner nimmt Nordrhein-Westfalen der Erhebung zufolge aber nur einen Platz im Mittelfeld ein.

Günstig zwischen 20 und 22 Uhr

Wie auch schon in den Jahren zuvor beobachteten die Kartellwächter, dass Kraftstoff in den Abendstunden bundesweit zwischen 20 und 22 Uhr am billigsten sei.„Es macht sich bezahlt, die Preisentwicklung zu beobachten. Die Verbraucher können eine Menge Geld sparen“, sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Eine Reihe von Smartphone-Apps erleichtert Autofahrern inzwischen den Vergleich.

Sie erhalten ihre Daten von der Markttransparenzstelle, an die im vergangenen Jahr rund 14 750 Tankstellen rund um die ihre Preise meldeten. Die exemplarische Auswertung des Zeitraums Mitte Januar bis Mitte Februar 2018 ergab, dass die Preise an den Zapfsäulen durchschnittlich vier Mal am Tag stiegen: ab 5 Uhr, 12 Uhr, 17 Uhr und 22 Uhr. „Dazwischen fallen die Preise immer wieder“, heißt es in dem Bericht.

Keine Preissprünge an Feiertagen

Die Wettbewerbshüter kommen zu dem Schluss, dass die Preisentwicklung für Sprit „im Wesentlichen“ der des Rohöls folgte. Zu verkehrsreichen Feiertagen wie Ostern und Pfingsten seien keine auffälligen Preissprünge registriert worden.

Nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands war Diesel im Dezember 2017 mit 1,19 pro Liter am teuersten und mit 1,11 Euro im Juli am günstigsten. Das Preishoch für Superbenzin wurde mit 1,39 Euro im Februar und April erreicht. Der Juli mit 1,33 Euro war der preiswerteste Monat.